Schmierblutung Schwangerschaft: Ursachen und Medizinisches

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Es ist nicht ungewöhnlich, dass im Verlauf einer Schwangerschaft Blutungen auftreten.  Dennoch ist es selbstverständlich immer ein Grund zur Sorge, wenn es zu Schmierblutung (Spotting) kommt, während eine Frau schwanger ist. Im Folgenden werden die verschiedenen Ursachen von Schmierblutungen erläutert.

Welche Ursachen haben Schmierblutungen in der Schwangerschaft?

Jede vierte Frau macht während der Schwangerschaft die beunruhigende Erfahrung, dass plötzlich leichte Schmierblutungen auftreten und ist verständlicherweise sehr beunruhigt. Diese können unterschiedlich stark sein und sind glücklicherweise in vielen Fällen harmlos.

Trotzdem sollte man die Ursache abklären lassen, selbst wenn die Blutung sehr leicht ist und von allein wieder aufhört. Ein Besuch beim Gynäkologen wird in den meisten Fällen jedoch für Erleichterung sorgen.

Die Schmierblutungen ähneln denen während der Periode, sind jedoch meist sehr viel schwächer und halten nicht lange an. Überwiegend treten diese Blutungen in den beiden ersten Trimestern auf.

Dafür gibt es verschiedene Ursachen, die sich auch im Hinblick auf die Schwangerschaftsdauer unterscheiden. Treten die Schmierblutungen im letzten Drittel auf, sind sie allerdings oft Vorboten einer akuten Notfallsituation. Generell wird unterschieden in:

  • Harmlose Blutung
  • Schmierblutungen als Symptom einer Erkrankung
  • Blut als Signal einer Notfallsituation
  • Bluten nach Unfällen oder Stößen
Überwiegend treten Schmierblutungen in den beiden ersten Trimestern der Schwangerschaft auf. (#01)

Überwiegend treten Schmierblutungen in den beiden ersten Trimestern der Schwangerschaft auf. (#01)

Harmlose Schmierblutung in der Schwangerschaft

Viele Schwangere sind besonders im ersten Schwangerschaftsdrittel nervös, denn es ist bekannt, dass in dieser Zeit das Risiko einer Fehlgeburt sehr hoch ist.

Umso besorgniserregender ist es, wenn in dieser Zeit eine Schmierblutung auftritt. Meist stecken jedoch harmlose Ursachen hinter dieser Art von Schmierblutungen:

  • Hormonelle Ursachen (Durchbruchblutung)
  • Einnistungsblutung
  • Kleinste Verletzungen des Gebärmutterhalses
  • Zeichnungsblutung

Schmierblutung in der Schwangerschaft:

Hormonelle Ursachen

Die Hormonumstellung ist besonders am Anfang drastisch und oft kommt es deshalb zu Schmierblutungen, wenn eigentlich eine normale Regelblutung fällig wäre. Das kann sogar mehrere Male innerhalb der ersten Monate geschehen.

Diese Schmierblutungen, die auch als Durchbruchblutung bezeichnet werden, sind meist sehr leicht, häufig jedoch von den typischen Schmerzen während der Periode begleitet.

Einnistungsblutung

Wenn sich das befruchtete Ei einige Tage nach der Empfängnis im Uterus einnistet, kann es dabei ebenfalls zu leichten Schmierblutungen kommen. Diese Einnistungsblutung kann bis zu zwei Tage dauern und ist manchmal so schwach, dass die Schwangere sie gar nicht bemerkt. Ein Besuch beim Arzt wird auch in diesem Fall schnell die Sorgen vertreiben.

Video: Die geheimnissvolle Einnistungsblutung

Kleinste Verletzungen des Gebärmutterhalses

Durch die Hormonumstellung ist das sensible Gewebe am Gebärmutterhals vielfach irritiert und reagiert schon auf kleinste Berührungen mit leichtem Bluten. Nach dem Sex oder nach dem Abstrich beim Gynäkologen bemerken viele Schwangere deshalb eine kurze, leichte Blutung.

Zeichnungsblutung

Die Zeichnungsblutung tritt überwiegend kurz vor oder um den errechneten Geburtstermin auf und ist ein harmloses Signal dafür, dass mit der baldigen Geburt zu rechnen ist. In dieser Phase beginnt sich der Muttermund zu lockern und bereits leicht zu öffnen, wodurch eine Schmierblutung verursacht wird.

Tritt die Zeichnungsblutung allerdings sehr viel früher auf, kann dies auf eine drohende Frühgeburt hinweisen. Schnelles Handeln und die Gabe wehenhemmender Medikamente sowie die Einhaltung strenger Bettruhe können helfen, die Schwangerschaft wieder zu stabilisieren.

Schmierblutungen als Symptom einer Erkrankung

Auch Erkrankungen können Ursache dieses Problems sein. Dann ist das Bluten ein Symptom, das näher untersucht werden muss. Meist sind die Erkrankungen jedoch harmlos und gut behandelbar. Der Frauenarzt kann die Schwangere dann schnell beruhigen. Ursachen können sein:

  • Fibrome
  • Zervikale Polypen
  • Infektionen
  • Erblich bedingte Blutgerinnungsstörungen

Fibrome

Fibrome sind gutartige Geschwülste des Bindegewebes. Diese Wucherungen können überall am Körper und somit auch in der Gebärmutter an der Uteruswand auftreten. Fibrome sind harmlos und sehr weit verbreitet. Statistisch betrachtet hat jeder Erwachsene mindestens ein Fibrom.

Eine Behandlung ist nicht nötig. In der Schwangerschaft kommt es jedoch zu leichtem Blutverlust, wenn sich die Plazenta genau an der Stelle eines Fibroms einnistet.

Schmierblutung Schwangerschaft: Wucherungen können überall am Körper und somit auch in der Gebärmutter an der Uteruswand auftreten. (#02)

Schmierblutung Schwangerschaft: Wucherungen können überall am Körper und somit auch in der Gebärmutter an der Uteruswand auftreten. (#02)

Zervikale Polypen

Zervikale Polypen sind ebenfalls harmlose Wucherungen im Bereich des Gebärmutterhalses. Ihre Entstehung wird durch die hormonellen Veränderungen während der Frühschwangerschaft begünstigt und sie haben keinen Einfluss auf den positiven weiteren Schwangerschaftsverlauf.

Infektionen

Schwangere sind aufgrund der Hormonveränderungen auch anfälliger für Infektionen im Bereich der Geschlechtsorgane. Es treten häufiger Scheidenpilzinfektionen oder bakterielle Vaginosen auf.

Unbehandelt können diese Infektionen die Schwangerschaft gefährden, denn sie erhöhen das Risiko einer Frühgeburt, Fehlgeburt oder eines vorzeitigen Blasensprungs.

Aus diesem Grund müssen Infektionen in dieser Zeit unbedingt behandelt und ausgeheilt werden. Die Schmierblutung ist ein Warnsignal, dass auf die Infektion hinweist.

Erblich bedingte Blutgerinnungsstörungen

Erbkrankheiten wie das „von-Willebrand-Syndrom“ (vWS) bedingen, dass das Blut nicht so leicht gerinnt und aus diesem Grund minimales Bluten während der Einnistung oder nach leichten Verletzungen des Muttermundes von der Schwangeren eher bemerkt wird.

Blut als Signal einer Notfallsituation

Leider sind nicht alle Blutungen harmlos oder zumindest leicht behandelbar. Manchmal signalisiert Blut auch eine akute Notfallsituation, die umgehendes Eingreifen erfordert. Dies ist insbesondere der Fall bei:

  • Eileiter- oder Bauchhöhlenschwangerschaften
  • Blasenmole
  • Fehlgeburten
  • Plazenta praevia
  • Vorzeitige Plazentaablösung

Video: Update | Schmierblutung | Ein Anzeichen?

Eileiter- oder Bauchhöhlenschwangerschaften

Blutverluste im ersten Schwangerschaftsdrittel, die mit starken krampfartigen Schmerzen einhergehen, können Symptome einer Eileiter- oder Bauchhöhlenschwangerschaft sein. Bei diesen Fällen handelt es sich um sogenannte extra¬uterine Schwangerschaften.

Das befruchtete Ei hat sich nicht planmäßig in der Gebärmutter eingenistet, sondern blieb auf dem Weg dorthin im Eileiter stecken oder befindet sich in der Bauchhöhle.

Weiteres Wachstum kann dann zur Ruptur des Eileiters führen. Starke Schmerzen begleiten diesen Prozess, der für die werdende Mutter lebensbedrohlich werden kann. Es ist deshalb unbedingt erforderlich, sofort in ein Krankenhaus zu fahren, wenn diese Symptome auftreten.

Blasenmole

Auch von einer Blasenmole verursachtes Bluten tritt in der Anfangsphase der Schwangerschaft auf. Diese Komplikation ist allerdings extrem selten und betrifft nur eine von 1.000 Schwangerschaften. Die Blasenmole tritt auf, wenn der Embryo sich nicht gesund entwickelt.

Eigentlich reguliert der Körper dies, indem er den Embryo in der Frühphase der Schwangerschaft abstößt. Oft merken Frauen gar nicht, dass sie schwanger waren und nehmen diesen frühen Abbruch als etwas verzögerte, stärkere Regelblutung wahr.

Entwickeln sich die Zellen, aus denen die Plazenta hervorgeht, dennoch weiter, spricht man von einer Blasenmole, die entfernt werden muss, um die Gesundheit der Frau zu schützen.

Fehlgeburten

Eine Fehlgeburt findet meistens ebenfalls im ersten Schwangerschaftstrimester statt. Entwickelt sich das Baby nicht richtig, beendet der Körper die Schwangerschaft. Von diesem traurigen Ereignis ist jede dritte Schwangere betroffen. Meist geschieht dies jedoch bereits, bevor die Frau feststellt, dass sie schwanger ist.

Obwohl es sich um ein natürliches Regulativ des Körpers handelt, der eine Frau davor schützt, ein nicht-lebensfähiges Baby auszutragen, ist eine Fehlgeburt traumatisch und bedarf nicht nur der körperlichen, sondern auch der psychologischen Behandlung.

Eine Fehlgeburt geht meist mit krampfartigen Schmerzen einher und die Blutung verschlimmert sich. Damit keine Gewebereste in der Gebärmutter verbleiben, wird eine Ausschabung vorgenommen. Nach einer Regenerationszeit kann die Frau erneut schwanger werden.

Eine drohende Fehlgeburt in der zweiten Schwangerschaftshälfte kann manchmal verhindert werden, wenn es durch rasches ärztliches Eingreifen gelingt, die Blutung zu stoppen und die Wehen zum Stillstand gebracht werden.

Dazu ist meist ein stationärer Aufenthalt im Krankenhaus nötig, bei dem die Frau wehenhemmende Medikamente bekommt und sich bei strikter Bettruhe schonen muss.

Jeder weitere Tag, den die Schwangerschaft erhalten werden kann, ist für das Baby sehr wertvoll und steigert seine Überlebenschancen außerhalb des Mutterleibs. Aus einer drohenden Fehlgeburt wird oft eine Frühgeburt, bei der das Kind gute Chancen hat, gesund heranzuwachsen.

Schmierblutung Schwangerschaft: Um die Blutungen zu stoppen und die Wehen zum Stillstand zu bringen ist meist ein stationärer Aufenthalt im Krankenhaus nötig. (#03)

Schmierblutung Schwangerschaft: Um die Blutungen zu stoppen und die Wehen zum Stillstand zu bringen ist meist ein stationärer Aufenthalt im Krankenhaus nötig. (#03)

Plazenta praevia

Bei der Plazenta praevia liegt der Mutterkuchen (die Plazenta) direkt vor dem Muttermund, sodass eine vaginale Entbindung unmöglich wäre. Aufgrund dieser ungünstigen Lage kann es während der gesamten Schwangerschaftsdauer leicht zu Blutungen kommen.

Deshalb wird betroffenen Schwangeren geraten, auf Geschlechtsverkehr zu verzichten und sich zu schonen. In schwerwiegenden Fällen kann auch eine Plazenta praevia einen mehrwöchigen Klinikaufenthalt erforderlich machen, um die Schwangerschaft zu erhalten.

Vorzeitige Plazentaablösung

Die vorzeitige Plazentaablösung ist ein absoluter Notfall, der das Leben von Mutter und Kind in akute Gefahr bringt. Symptome sind neben Blut starke Schmerzen und ein harter Bauch. Meist wird ein sofortiger Kaiserschnitt nötig sein, um das Leben des Kindes zu retten und die Mutter vor dem Verbluten zu bewahren.

Ist die Plazenta noch nicht vollständig abgelöst, wird versucht, die Schwangerschaft bis zur 37. Schwangerschaftswoche zu erhalten, damit das Baby gute Startchancen hat.

Die Schwangere wird die Wochen bis zur Geburt engmaschig im Krankenhaus überwacht, sodass bei weiterer Ablösung rechtzeitig eingegriffen werden kann. Auslöser für die Ablösung der Plazenta vor der Geburt kann ein Bauchtrauma aufgrund eines Unfalls oder Schlags sein.

Bluten nach Unfällen oder Stößen

Ein Bauchtrauma kann Bluten verursachen. Autounfälle, Stürze, Stöße und Schläge sind die häufigsten Gründe für ein solches Bauchtrauma. Nach einer groben Einwirkung auf den Bauch, sollte auf jeden Fall der Arzt konsultiert werden.

Dieser kann feststellen, ob es dem Baby gutgeht oder ob sich eventuell ein Hämatom gebildet hat. Dann ist äußerste Schonung nötig und die Schwangere wird wegen des Risikos einer Früh- oder Fehlgeburt im Krankenhaus behandelt.

Schmierblutungen: Meist harmlos aber immer Anlass für einen Arztbesuch

Obwohl die meisten Blutungen keine Auswirkungen auf den weiteren glücklichen Verlauf der Schwangerschaft haben, sind sie immer ein Grund, möglichst umgehend den Arzt aufzusuchen. Heftige Blutungen und krampfartige Schmerzen erfordern sogar das sofortige Vorstellen der Schwangeren im Krankenhaus.

Befindet sich die werdende Mutter allein zu Haus, sollte sie sich nicht scheuen, den Notarzt zu alarmieren. Schnelles Eingreifen kann in vielen Fällen die Gesundheit von Mutter und Kind bewahren.


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