Schwangerschaftstest negativ: trotz negativem Schwangerschaftstest schwanger?

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Fällt ein Schwangerschaftstest positiv aus, ist die Sache in aller Regel klar: Sie sind definitiv schwanger. Aber wie steht es, wenn der Schwangerschaftstest negativ ausfällt? Sind Sie dann ebenso sicher nicht schwanger? Nein, das lässt sich leider nicht so klar bestätigen. Dafür gibt es diverse Ursachen und sehr einfache Lösungen.

Ist der Schwangerschaftstest negativ, können Sie dennoch schwanger sein

Entscheidend für alle handelsüblichen Urintestarten ist der Nachweis des sogenannten Schwangerschaftshormons hCG (auch HCG), des humanen Choringonadotropins. Es gibt daneben noch die sogenannten Frühtests, die sich aber überwiegend durch eine hohe Fehlerhäufigkeit auszeichnen.
Der Normalwert dieses Hormons, das im Übrigen sowohl Männer als auch Frauen jederzeit in ihrem Körper tragen, steigt sowohl bei Schwangerschaften als auch nach Einsetzen der Wechseljahre an. Der Hormonwert wird über den Urin oder das Blut gemessen, daher ist der Schwangerschaftstest zu Hause über einen Urinstreifen so einfach in Eigenregie durchzuführen.

Die frühe Form der Plazenta beginnt im Falle einer Befruchtung des Eis sofort mit der β-hCG-Produktion, einer Unterart des regulären Hormons. Das heißt, sie startet damit meist noch vor dem endgültigen Einnisten des Eis in der Gebärmutter, ein Vorgang, der bis zu drei Tage dauern kann. Übrigens ist eine positive Auskunft der Teststreifen nur ein Indikator für die Befruchtung, ob das Ei sich wirklich einnisten wird, kann damit nicht sicher vorhergesagt werden. Insofern gilt auch das Umgekehrte: Ein positiver Test sagt noch nicht aus, ob die Schwangerschaft auch fortgeführt oder ob das Ei abgestoßen wird.

Viele Gründe für negative Schwangerschaftstests

Nun sollte man meinen, der Nachweis müsse doch sofort klappen, aber dem ist überhaupt nicht so. Es kommt recht häufig vor, dass der Schwangerschaftstest negativ ausfällt, sich dann aber bei der nächsten Probe oder beim Arzt doch eine Schwangerschaft herausstellt. Die üblichen Tests weisen das Hormon hCG etwa ab 25 IU/Liter nach (IU steht für International Unit, die internationale Einheit, in der das Hormon gemessen wird; der Normalwert liegt übrigens bei etwa fünf IU/Liter).

Und dies ist bereits einer der Gründe, warum das Testergebnis negativ ausfallen kann: Die Urinprobe wurde zu früh genommen. So sollen die erwähnten Frühtests bereits vor Ausbleiben der Regel Auskunft geben, doch ihre Ergebnisse sind einfach zu unsicher und daher oft falsch.

Die Hormonkonzentration erhöht sich jedoch rasant, alle zwei Tage steigt der Wert auf das Doppelte; dieser Prozess hält bis zur achten oder zehnten Schwangerschaftswoche an, dann fällt er wieder ab. Der Test lässt sich also bei einem Negativergebnis bereits nach wenigen Tagen erneut wiederholen. Drei Tage Abstand werden dafür empfohlen.

Es gibt jedoch noch etliche weitere Gründe, warum der Schwangerschaftstest negativ ausfallen kann. Hier eine Auflistung möglicher Ursachen:

  • Test zu früh
  • Urinstreifen falsch gelagert, zu kühl oder zu warm
  • falsche Anwendung
  • veraltete Packung oder Teststreifen
  • falsche Werte durch Einnahme bestimmter Medikamente, beispielsweise Fruchtbarkeitsverstärker oder Antidepressiva
  • verwässerter Urin durch starkes Trinken vor dem Test
  • durch Bakterien verunreinigter Urin

Fällt der Schwangerschaftstest negativ aus, sorgt der Arzt für Aufklärung

Ist der erste Schwangerschaftstest negativ, vielleicht sogar der zweite, gibt es andere Anzeichen für eine Schwangerschaft. Das Ausbleiben der Regel und die morgendliche Übelkeit gehören nicht zwangsläufig dazu, sie könnten andere Ursachen haben, beispielsweise Migräne, Stress, Hormonstörungen, Jetlag und seelische Probleme. Und Temperaturunterschiede zeigen sich bereits bei Infekten. Dagegen ist beispielsweise ein ungewohntes Ziehen in der Brust ein recht deutliches Zeichen.

Bereits sechs Wochen nach der Befruchtung kann der Arzt deutliche Ultraschallaufnahmen sehen. Er wird ebenfalls eine Urin- und notfalls eine Blutprobe nehmen, um zu bestätigen oder zu korrigieren, dass der hauseigene Schwangerschaftstest negativ ausfiel. Das ist auf jeden Fall der sicherste Weg.


Bildnachweis: © freeimages.com – Rafał Walczak

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