Trotzphase: 5 Top-Tipps für genervte Eltern

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Mein Kind trotzt nicht!“ – Oder etwa doch? Viele Eltern sind der Meinung, dass die so gefürchtete Trotzphase glücklicherweise an ihren Kindern vorübergegangen ist bzw. dass die Auswirkungen nicht so schlimm waren. Doch früher oder später gelangt jedes Kind in diese Phase, die als so ungeheuer anstrengend empfunden wird und doch so wichtig ist für das Kind. Es entdeckt sein eigenes Ich, identifiziert sich nicht mehr so stark mit der Mutter und möchte gern seinen eigenen Willen vertreten. Bei manchen Kindern ist diese Phase stärker ausgeprägt, bei anderen weniger stark. Wir geben fünf Tipps, wie die für die Entwicklung wichtige Trotzphase für alle Beteiligten erträglicher wird.

Wozu ist die Trotzphase gut?

Ungefähr im Alter von zwei Jahren beginnt die Trotzphase des lieben Nachwuchses, der plötzlich gar nicht mehr so lieb erscheint. Das Kind möchte seinen eigenen Willen durchsetzen und seine neu erworbenen Fähigkeiten – laufen, krabbeln, sich selbstständig bewegen – auch nutzen können. Wenn die Eltern etwas anderes wollen, kann das sehr ärgerlich sein. Doch die Trotzphase ist für Kinder positiv, denn sie lernen ein gewisses Durchhaltevermögen und Streben nach Erfüllung der eigenen Wünsche. Die Frustrationsgrenze sinkt beim Training durch Misserfolge, die Beharrlichkeit der Kleinen wächst. Wenn der eigene Wille dann letzten Endes doch durchgesetzt werden kann, ist der Nachwuchs schrecklich stolz – und probiert es bei nächster Gelegenheit wieder. Wichtig ist daher, dass die Kleinen Grenzen gesetzt bekommen, die immer und in jeder Situation gelten – und die auch nicht mit Geschrei und auf dem Boden liegend aufgeweicht werden können. natürlich kann einen die Trotzphase schon mal an den rand der Verzweiflung bringen. Wer keinen „Support“ von Katia Saalfrank, der SuperNanny hat, der sollte sich unsere Tipps genau durchlesen.

Tipp 1: Nehmen Sie die Trotzphase nicht persönlich

Sie sollten das Verhalten des Kindes niemals auf sich beziehen, das Kleine möchte Sie nicht bewusst ärgern. Es verfügt nur nicht über einen Wortschatz, der groß genug ist, um all die Dinge zu sagen, die es gerade stören oder die es sich wünscht. Entsteht ein Wutgefühl im Kind, so kann es dieses nicht bewusst steuern und so manche Eltern haben schon erlebt, dass ihre Kleinen von ihrem Anfall selbst überrascht waren. Bleiben Sie ruhig und lassen Sie den Nachwuchs toben. Es kocht nun auch in Ihnen? Gehen Sie in einen anderen Raum, ehe Sie sich dazu hinreißen lassen, den brüllenden Zwerg anzuschimpfen.

Tipp 2: Setzen Sie Regeln fest – auch über die Trotzphase hinaus

Regeln geben Sicherheit und viele Eltern haben schon erlebt, dass sich der geliebte Nachwuchs im Kindergarten benehmen kann, seine Sachen wegräumt und sich nicht vermault. Der Grund: Hier müssen für einen reibungslosen Ablauf feste Regeln herrschen. Auf deren Einhaltung wird streng geachtet! Nun muss natürlich niemand zu Hause eine Art Diktatur aufbauen, doch einige Regeln sollte es geben. Diese werden nicht außer Kraft gesetzt, wenn es gerade in den Kram passt und alle Familienmitglieder müssen sich daran halten.

Tipp 3: Nehmen Sie das Kind auch in der Trotzphase ernst

Nichts ist schlimmer für ein Kind, als wenn es ausgelacht wird. Nehmen Sie das Kind ernst, auch wenn es mit seinem Strampeln auf dem Boden und dem Gebrüll nicht gerade wie eine Person auf Augenhöhe wirkt. Der Willen des Kindes ist Ihrem nicht untergeordnet, ist nicht weniger wichtig oder kann missachtet werden. Auch wenn die Kleinen sich nicht in jedem Fall durchsetzen dürfen – teilweise sind Kompromisse sinnvoll, sofern sie nicht gerade die Grundregeln betreffen.

Tipp 4: Bleiben Sie in der Trotzphase konsequent

Ein „Nein“ muss auch ein solches bleiben. Wenn das Kind lernt, dass es mit Geschrei zu seinem Ziel kommt, so wird es dieses Verhalten nicht in absehbarer Zukunft einstellen. Wenn es keine Schokolade oder Kekse vor dem Essen geben darf, dann muss das auch so bleiben! Weichen Sie solche Regeln nicht auf, nur weil Sie gerade genervt sind, weil ein Feiertag ist oder weil Oma und Opa zu Besuch sind. Das scheinbar leidende Kind kann Ihnen zwar leidtun, dies darf aber nichts an Ihrer Entscheidung ändern. Sollten Sie sich zu einem Kompromiss entschließen, dann bitte rechtzeitig und ehe das Kind anfangen kann, seinen Trotzkopf durchzusetzen.

Tipp 5: Gewalt ist tabu – nicht nur in der Trotzphase

Dass ein Kind nicht geschlagen werden darf, sollte heutzutage allen Eltern klar sein. Doch oft sehen sich Eltern in der Situation, dass das Kind strampelt, schreit und die Nachbarn glauben lässt, es würde schwer misshandelt werden. In so mancher Mutter oder in einem Vater kocht die Wut dann hoch und es wird schwer, bei dem Grundsatz der gewaltfreien Erziehung zu bleiben. Niemals dürfen Sie von diesem abrücken – das schädigt nicht nur die momentane Beziehung, sondern schlägt sich langfristig auf die Psyche des Kindes nieder. Wer als Erwachsener nicht durch Gewalt erniedrigt werden möchte, sollte daran auch denken, wenn er einen strampelnden Wutzwerg vor sich hat.


Bildnachweis: © pixabay.com – Pezibear

2 Kommentare

  1. Ich glaube das Wichtigste bei Kindern in der Trotzphase: Immer die Nerven behalten!

    Ist leider leichter gesagt, als getan – gerade in der Trotzphase braucht man als Mutter (und natürlich auch als Vater) Nerven wie Drahtseile.

    Mein Lieblingssatz während dieser Zeit: Es ist nur eine Phase – und sie geht vorbei.

  2. Hallo Diana,
    da hast du selbstverständlich Recht. Die Trotzphase ist die erste Bewährungsprobe für Mutter und Kind.
    Ruhig bleiben – aber konsequent – ist hier angesagt. Und wie jede Phase, geht die Trotzphase erfreulicherweise auch vorbei. 🙂
    Lisa

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