Der Begriff „Emanzipation“ wird als „Befreiung aus einer Abhängigkeit“ definiert. Damit ist nicht per se die Frauenbewegung gemeint, auch wenn die Bezeichnung mit dem Kampf für mehr Frauenrechte gleichgesetzt wird.
Emanzipation: Das steckt hinter dem Begriff
Die gesellschaftliche und rechtliche Gleichstellung der Frau mit dem Mann wird als Emanzipation bezeichnet. Es geht um die Befreiung aus einem Zustand der Abhängigkeit und um mehr Selbstständigkeit. Frauen sollen mehr Rechte bekommen und in der Gesellschaft gleichgestellt sein. Der Begriff selbst stammt aus dem Lateinischen und hier vom Wort „emancipato“. Dieses wiederum meint aber weniger die Befreiung der Frau von gesellschaftlichen Zwängen als vielmehr eine allgemeine Entlassung von Sklaven. Ein Geschlecht ist dabei nicht benannt. Teilweise wurde damit sogar die Entlassung des Sohnes aus der Gewalt seines Vaters bezeichnet.
Erst im 17. und 18. Jahrhundert bekam die Bezeichnung eine ganz neue Bedeutung und wurde mit dem Akt der Selbstbefreiung gleichgesetzt. Heute geht es vor allem darum, dass sich Menschen aus Strukturen befreien, die sie bevormunden und unterdrücken. Die Frauenemanzipation ist das Synonym dafür.
Geschichtliche Hintergründe zur Emanzipation
Diese Gruppen, die vielfach von Entscheidungsprozessen ausgenommen waren, begehrten auf. Dies gilt für die Judenemanzipation ebenso wie für die Katholikenemanzipation.
Diskriminierte Minderheiten schafften es über diese Gleichheitsbewegung, sich in die Mitte der Gesellschaft zu begeben. Karl Marx sah in der Emanzipation eine Klassenfrage und berücksichtigte dabei keinesfalls die Rechte der Frau im Besonderen.
Geht es aber um die allgemeine Frauenemanzipation, so begann diese schon im 19. Jahrhundert. Damals durften Frauen nicht über sich selbst bestimmen oder am politischen Leben teilhaben.
Sie sollten Frau und Mutter sein, protestieren aber bereits gegen die Einschränkung ihrer Rechte auf Freiheit, Arbeit und Bildung. In der Weimarer Republik erhielten Frauen das Wahlrecht, doch ihr Rollenbild veränderte sich kaum. Dies galt auch in der Zeit der Nationalsozialisten.
Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Frauenrechtsorganisation gegründet und der Weg hin zur Gleichberechtigung wurde beschritten. Wirklich endgültig am Ziel sind Frauen allerdings bis heute nicht, denn noch immer gibt es beispielsweise Unterschiede in der Bezahlung. Der Kampf „gleiches Geld für gleiche Arbeit“ ist nicht beendet, wobei die Unterschiede in vergleichbaren Positionen teils enorm sind. Männer verdienen teilweise über 20 Prozent mehr bei gleicher Arbeit.
Video: Frauenrecht in Deutschland: Der lange Weg der Emanzipation
Und was haben wir davon?
Heute geht die Emanzipation einen Schritt weiter und sucht nach einer Gleichstellung für alle. Dazu zählen auch die, die sich keinem der beiden Geschlechter zugeordnet fühlen. LGBTQ war als Bewegung noch nie so allgegenwärtig und erreicht inzwischen alle Schichten der Gesellschaft.
Es geht bei dieser Bewegung um die Gleichstellung der Menschen, unabhängig von ihrer Hautfarbe, des Geschlechts, der sexuellen Ausrichtung oder weiterer Merkmale.