Verschiedene Methoden sind bei der künstlichen Befruchtung möglich, wobei auch von einer „assistierten Fortpflanzung“ gesprochen wird. Die Kosten dafür sind meist selbst zu tragen.
Künstliche Befruchtung: Verschiedene Methoden auf dem Weg zum Wunschkind
Um das Wunschkind zu bekommen, probieren Paare viele Möglichkeiten. Dabei wird sogar der genaue Zeitpunkt des Eisprungs berechnet, doch auch der „Sex nach der Uhr“ hat meist keinen Erfolg. Als letzte Möglichkeit bleibt nicht selten die künstliche Befruchtung, die heute mit verschiedenen Methoden möglich ist. Doch auch sie bringt nicht in jedem Fall den gewünschten Erfolg.
Was heißt „künstliche Befruchtung“?
Als künstliche Befruchtung wird ein medizinischer Eingriff bezeichnet, bei dem die Schwangerschaft ohne Geschlechtsverkehr herbeigeführt wird. Der Eingriff wird in einer darauf spezialisierten Klinik vorgenommen.
Die Reproduktionsmedizin kennt verschiedene Methoden, mit denen der Kinderwunsch erfüllt werden soll und durch die die Eizellen der Frau befruchtet werden können:
Insemination
Ist das Sperma des Mannes in zu geringer Menge oder schlechter Qualität vorhanden, wird die Insemination angewendet. Bei der Behandlung werden die Samenzellen, die zuvor beim Mann gewonnen wurden, direkt mit einer Spritze in die Gebärmutter, in den Gebärmutterhals oder in den Eileiter gebracht. Von dort müssen sie ihren Weg zur Eizelle selbstständig finden. Auch die Verwendung von Spermien eines anonymen Spenders ist möglich.
Video: Insemination & Abgabezimmer: Unsere Erfahrungen | Kinderwunsch-Paar | ELTERN wie wir
In-Vitro-Fertilisation
Die Befruchtung findet im Reagenzglas statt, nachdem der Frau zuvor Eizellen entnommen wurden. Sie werden in eine Nährlösung getan und mit den Spermien des Mannes befruchtet.
Die Anzahl der befruchteten Eizellen, die der Frau dann eingepflanzt werden können, ist auf drei beschränkt.
Die Erfolgsrate dieser Behandlung liegt zwischen 25 und 30 Prozent.
Intrazytoplasmatische Spermieninjektion
Eine Samenzelle, die direkt aus dem Hoden oder Nebenhoden gewonnen wurde, wird in die Eizelle der Frau injiziert. Diese Technik wird gern bei zu wenigen Samenzellen des Mannes verwendet. Die Erfolgsquote liegt bei rund 25 Prozent.
Intratubarer Gametentransfer
Der Frau werden über eine Bauchspiegelung Eizellen entnommen, die mit den aufbereiteten Samenzellen des Mannes in einen oder beide Eileiter gebracht werden.
Dies ist über die Bauchdecke oder durch den Muttermund möglich.
Die Befruchtung geschieht danach auf natürlichem Weg, weil sich das befruchtete Ei selbstständig auf den Weg in Richtung Gebärmutter macht und sich dort einnistet.
Die Methode wird meist angewendet, wenn nicht klar ist, warum sich keine natürliche Schwangerschaft einstellt.
Die Kosten der künstlichen Befruchtung
Dabei übernehmen die Krankenkassen die Kosten, die für die Diagnosestellung und Ursachenfindung anfallen.
Sollen danach die Methoden der assistierten Fortpflanzung angewendet werden, werden die Kosten nur unter Einhaltung bestimmter Voraussetzungen übernommen.
Gesetzliche Krankenkassen setzen beispielsweise voraus, dass das Paar heterosexuell und verheiratet ist, außerdem muss der behandelnde Arzt gute Aussichten auf Erfolg bescheinigen.

Die Kosten für eine künstliche Befruchtung sollten vor dem Eingriff unbedingt erfragt werden. (Foto: AdobeStock – _43256829 lassedesignen)