Weniger Nachwuchs, mehr Ressourcen: Verbesserte Lebensqualität für alle

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Die Verlangsamung des Bevölkerungswachstums weltweit eröffnet den Entwicklungsländern neue Perspektiven. Mit weniger Menschen, die um begrenzte Ressourcen konkurrieren, können diese Länder ihre Bemühungen zur Bekämpfung von Armut und Hunger verstärken und gleichzeitig in die Bildung investieren. Dies schafft langfristige Möglichkeiten für eine nachhaltige Entwicklung und eine Verbesserung der Lebensqualität.

Zwei Drittel der Weltbevölkerung werden bis 2050 in Städten leben

Nachdem die Weltbevölkerung im November 2022 die Marke von acht Milliarden Menschen überschritten hat, verlangsamt sich das Wachstum. Die Vereinten Nationen (UN) schätzen, dass es in den 2080er-Jahren etwa 10,4 Milliarden Menschen sein könnten. Die Initiative Earth4All hingegen geht davon aus, dass die Bevölkerung bereits um 2040 ihren Höhepunkt erreichen wird und bis zum Ende des Jahrhunderts auf etwa 6 Milliarden zurückgehen wird. Die genaue Entwicklung bleibt ungewiss.

Die Forscher der Initiative Earth4All haben zwei mögliche Zukunftsszenarien für das Bevölkerungswachstum entwickelt. Im ersten Szenario wird erwartet, dass das Wachstum bis 2050 abnimmt und im Jahr 2046 mit etwa 8,6 Milliarden Menschen seinen Höhepunkt erreicht. Danach wird die Bevölkerung bis 2100 auf 7,3 Milliarden schrumpfen. Im zweiten Szenario könnte der Höchststand sogar schon 2040 erreicht werden, wenn verstärkt in die Bekämpfung von Armut investiert wird.

Eine im Jahr 2020 im Fachmagazin The Lancet veröffentlichte Studie zeigt, dass die Weltbevölkerung im Jahr 2100 voraussichtlich auf 8,8 Milliarden Menschen zurückgehen wird, anstelle der von den Vereinten Nationen prognostizierten knapp elf Milliarden.

In den letzten 70 Jahren hat sich das Bevölkerungswachstum weltweit deutlich verlangsamt. Die jährliche Wachstumsrate beträgt derzeit 0,8 Prozent, was der niedrigste Wert seit 1950 ist. Dies ist in erster Linie auf den Rückgang der Geburtenraten zurückzuführen, der zu einem schwächeren Bevölkerungswachstum führt. Es gibt eine zunehmende Anzahl von Ländern mit niedrigen Geburtenraten, und zwischen 2015 und 2020 ist die Bevölkerung in 30 von 235 Ländern und Territorien sogar zurückgegangen.

Städtische Gebiete beherbergen derzeit mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung, und bis 2050 wird sich dieser Anteil voraussichtlich auf zwei Drittel erhöhen. Diese Entwicklung bietet die Chance, die Ressourcennutzung in den Städten effizienter zu gestalten und die Infrastruktur weiter zu verbessern.

Durch das langsamere Bevölkerungswachstum haben Bildungssysteme die Möglichkeit, ihre Ressourcen effizienter einzusetzen und eine qualitativ hochwertige Bildung anzubieten. Weniger Schüler pro Lehrer ermöglichen eine intensivere Betreuung und eine individuellere Förderung der Lernenden. Dies trägt dazu bei, die Bildungsqualität zu verbessern, die soziale Mobilität zu fördern und die wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben.

Das langsamere Bevölkerungswachstum weltweit bietet Entwicklungsländern eine einzigartige Gelegenheit, ihre begrenzten Ressourcen besser zu nutzen und sich verstärkt auf die Bekämpfung von Armut, Hunger und Bildungsdefiziten zu konzentrieren. Weniger Nachwuchs pro Familie bedeutet mehr Ressourcen pro Person und eine verbesserte Lebensqualität für alle. Es ist entscheidend, diese Chancen zu nutzen, indem gezielte Investitionen in Bildung und nachhaltige Entwicklung getätigt werden, um eine gerechtere und nachhaltigere Zukunft für alle zu schaffen.

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