Professionelle Diagnose: Wichtig bei Lebensmittelunverträglichkeiten

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In Deutschland berichten immer mehr Menschen von Unverträglichkeiten gegenüber bestimmten Lebensmitteln. Jedoch sind nicht alle Selbstdiagnosen wissenschaftlich bestätigt. Professor Martin Smollich vom Institut für Ernährungsmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein in Lübeck warnt vor übertriebenen Diäten und empfiehlt eine professionelle Diagnostik. Ein Ernährungs- und Symptomtagebuch kann dabei helfen, mögliche Auslöser zu identifizieren und eine gezielte Behandlung einzuleiten, um die Beschwerden zu lindern.

Verstärkung von Allergiesymptomen durch verschiedene Faktoren

Bei Lebensmittelallergien können verschiedene Faktoren die Symptome verstärken. Dazu gehören körperliche Anstrengung, Alkoholkonsum, Schlafmangel und Infektionen. Besonders während der Pollensaison ist das Immunsystem aktiver und viele Menschen reagieren empfindlicher auf bestimmte Nahrungsmittel. Um mögliche Auslöser zu identifizieren, wird empfohlen, ein Tagebuch zu führen und darin sowohl die Ernährung als auch auftretende Symptome festzuhalten.

Histamin als Auslöser: Vorsicht bei lange gelagerten oder fermentierten Lebensmitteln

Lange gelagerte oder fermentierte Lebensmittel wie Salami oder Rotwein enthalten hohe Mengen an Histamin. Diese Substanz kann bei manchen Menschen zu Unverträglichkeiten führen. Zusätzlich können der Konsum von Alkohol, Energydrinks und bestimmten Medikamenten die Symptome verstärken. Professor Smollich weist jedoch darauf hin, dass Menschen, die Histamin nicht vertragen, nicht zwangsläufig alle Lebensmittel meiden müssen. Es gibt Alternativen wie jungen Käse, Weißwein oder frischen Fisch, die einen geringeren Histamingehalt haben und somit besser vertragen werden können.

Vielfältige Auswahl bei der Einführung von Beikost ist wichtig

Allergien treten oft in der Kindheit auf und verschwinden im Erwachsenenalter. Professor Smollich rät Schwangeren und Stillenden, nicht auf potenziell allergieauslösende Lebensmittel zu verzichten. Im Gegenteil, eine abwechslungsreiche Ernährung kann das Risiko von Nahrungsmittelallergien beim Kind senken. Auch bei der Einführung von Beikost ab dem 5. bis 7. Lebensmonat sollte eine vielfältige Auswahl getroffen werden, um das Immunsystem des Kindes zu stärken und die Entwicklung von Allergien zu minimieren.

Histaminunverträglichkeit: Verzicht nicht immer notwendig, Alternativen vorhanden

Eine professionelle Diagnose ist von großer Bedeutung, um Lebensmittelunverträglichkeiten richtig zu behandeln. Selbstdiagnosen sind oft ungenau und können zu übertriebenen Diäten führen. Ein Ernährungs- und Symptomtagebuch kann helfen, mögliche Auslöser zu identifizieren und eine individuelle Behandlung zu ermöglichen. Bei Histaminunverträglichkeit ist es nicht notwendig, auf alle Lebensmittel zu verzichten. Es gibt Alternativen mit geringerem Histamingehalt, die weiterhin konsumiert werden können. Schwangere, Stillende und Eltern sollten eine vielfältige Ernährung wählen, um das Risiko von Nahrungsmittelallergien zu reduzieren und eine optimale Nährstoffversorgung sicherzustellen.

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