Verständnis am Arbeitsplatz: Kein schlechtes Gewissen für Eltern

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Die Gen Z, also diejenigen, die zwischen 1997 und 2012 geboren wurden, möchten die Arbeitswelt verändern und setzen sich lautstark für bessere Arbeitsbedingungen ein. Dabei geraten nun auch Eltern in die Kritik. Eine Influencerin namens Andra beklagt sich in einem viralen Tiktok-Video darüber, dass Kollegen mit Kindern angeblich mehr Privilegien genießen und die kinderlosen Kollegen dadurch benachteiligt werden. Doch die eigentliche Ursache liegt nicht bei den Eltern, sondern in der mangelnden Planung und Flexibilität seitens der Arbeitgeber.

Eltern nicht schuld an Mehrarbeit: Arbeitgeber trägt Verantwortung für Fehlplanungen

Die Kritik von Andra an den Eltern ist unbegründet. Die Mehrarbeit der kinderlosen Kollegen ist nicht auf die Privilegien der Eltern zurückzuführen, sondern auf die schlechte Kalkulation des Arbeitgebers. Das eigentliche Problem sind die Fehlplanungen in den Unternehmen, nicht die Eltern, die versuchen, Familie und Beruf zu vereinbaren.

Die Schwierigkeit, Betreuungsmöglichkeiten für ihre Kinder zu finden, stellt Eltern vor eine große Herausforderung, wenn es darum geht, Termine am Abend wahrzunehmen oder im Home Office zu arbeiten. Die mangelnde Verfügbarkeit von Betreuungsoptionen zwingt sie oft dazu, diese Aufgaben alleine zu bewältigen. Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern, müssen Unternehmen flexiblere Arbeitszeiten und Unterstützung bei der Kinderbetreuung anbieten, um den Eltern mehr Möglichkeiten zu geben, ihre beruflichen und familiären Verantwortungen zu erfüllen.

Unternehmen müssen flexiblere Arbeitszeiten für Eltern ermöglichen

Viele Unternehmen kämpfen immer noch damit, eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten. Es mangelt an flexiblen Arbeitszeiten und der Anerkennung der zusätzlichen unbezahlten Care-Arbeit, die Eltern leisten. Zudem sind Teilzeitstellen schwer zu finden und Kitas haben aufgrund von Personalmangel oft spontane Schließzeiten.

Es ist wichtig anzuerkennen, dass viele Mütter mit der Teilzeitfalle, Altersarmut und der Mental Load zu kämpfen haben, anstatt von vermeintlichen Privilegien am Arbeitsplatz zu sprechen.

Konstrukt des Alltags: Unvorhergesehene Ereignisse belasten arbeitende Eltern

Die Vorstellung, dass Eltern, die im Home Office ein krankes Kind betreuen, faulenzen, ist völlig absurd. arbeitende Eltern müssen ihren Alltag wie das Spiel Tetris organisieren, indem sie alle Blöcke von Arbeit, Terminen, Schulveranstaltungen und Geschenken geschickt zusammenfügen. Ein unerwartetes Ereignis kann das gesamte Konstrukt zum Einstürzen bringen.

arbeitende Eltern setzen sich häufig zusätzlich ein, um negative Auswirkungen aufgrund von Fehlzeiten zu vermeiden. In einigen Unternehmen wird sogar behauptet, dass Mütter den gleichen Job bis 14 Uhr erledigen können, während andere Mitarbeiter bis nach 18 Uhr im Büro bleiben müssen.

Mütter im Job: Unterwertet trotz Multitaskingfähigkeit und Disziplin

Untersuchungen zeigen, dass viele Mütter nach der Elternzeit in Positionen einsteigen, für die sie überqualifiziert sind. Dies liegt zum Teil an der begrenzten Verfügbarkeit von Teilzeitstellen und zum Teil an dem Gefühl, dass viele Frauen auf dem Arbeitsmarkt nicht genügend Wertschätzung erfahren. Moderatorin Charlotte Würdig betont, dass arbeitende Mütter aufgrund ihrer Fähigkeiten wie Multitasking, Effektivität und Disziplin eine wertvolle Ergänzung für Unternehmen sind, weshalb sie diese gerne einstellt.

Ein respektvolles Arbeitsumfeld, das auf gegenseitigem Verständnis basiert, ist unverzichtbar. Eltern sollten nicht mit negativen Reaktionen konfrontiert werden, wenn sie sich um ihre erkrankten Kinder kümmern müssen. Die Arbeitswelt sollte so gestaltet werden, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für alle Mitarbeiter gewährleistet ist.

Die Annahme, dass Eltern privilegierte Personen sind, trifft nicht zu. Tatsächlich handelt es sich um Menschen, die bestrebt sind, sowohl ihre familiären als auch beruflichen Verpflichtungen zu erfüllen. Es ist wichtig, diese Verantwortung zu würdigen und die Arbeitsbedingungen entsprechend anzupassen, um eine erfolgreiche Vereinbarkeit von Familie und Beruf für alle zu gewährleisten.

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