Die Apotheken sehen gerade dank der Techniker Krankenkasse alt aus: Die Versicherten erhielten von der TK bereits Schreiben mit den Angeboten der Hygiene-Produkte-Hersteller, noch ehe die Pharmazeuten die Hilfsmittelverträge überhaupt einsehen konnten. Dies berichtet apotheke-adhoc.de in der Mitteilung vom Januar 2016.
Hygiene-Produkte-Hersteller und die neuen Rahmenverträge
Die Hilfsmittelverträge, die mit der Techniker Krankenkasse bestanden, hat selbige zum Ende des Januars 2016 gekündigt. Danach schließt sich ein neuer Rahmenvertrag an, über den sich die Versicherten laut Aussage der TK ab dem 11. Januar 2016 informieren konnten. Die Patienten wurden jedoch schon lange Zeit vorher über die Veränderungen informiert und erhielten die entsprechenden Schreiben über die neuen Hilfsmittelverträge und den Bezug der Inkontinenzartikel über bestimmte Hygiene-Produkte-Hersteller. Datiert waren diese Schreiben auf den 8. Januar 2016. Insgesamt geht es nun um 15 Hygiene-Produkte-Hersteller, die eine bundesweite Anlieferung versprechen. Laut apotheke-adhoc.de sind dies: Abena, ADM, Attends, Desinfecta, Hauschild Hygieneprodukte, Hydrotech Strausberg, Igefa, Medi-Center, Medi-Markt Home Care, Osterheider, Paul Hartmann, Praximed Home Care und Seresco sowie die Torhaus-Apotheke und die Nordstadt-Apotheke in Hannover.
Wichtige Inhalte des Schreibens an die Patienten
Das Schreiben wies darauf hin, dass jeder Patient bei seinem Hygiene-Produkte-Hersteller bleiben könne und dass die Inkontinenzartikel auch weiterhin über diesen zu beziehen seien, wenn sich der betreffende Anbieter dem neuen Vertrag anschlösse. Die Apotheker wussten zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht, welche Inhalte die neuen Hilfsmittelverträge hatten und worauf sie sich dabei einlassen sollten. Die Techniker Krankenkasse hingegen empfahl ihren Versicherten, möglichst schnell zu handeln, damit einer erhöhten Nachfrage zu rechnen sei. Eine telefonische Kontaktaufnahme mit dem Hygiene-Produkte-Hersteller wurde nahegelegt.
Was sagt die Techniker Krankenkasse dazu?
Die Techniker Krankenkasse ließ über ihren Pressesprecher verlauten, dass die Apotheken wohl schon zum Zeitpunkt der Kündigung der Hilfsmittelverträge im vergangenen Jahr die Gelegenheit gehabt hätten, neue Verträge zu schließen und dementsprechend auch die Bedingungen der Hygiene-Produkte-Hersteller und der Techniker Krankenkasse bekannt gewesen sein mussten. Eine Einigung gab es aber wohl weder mit den Verbänden der Apotheker noch mit den Apotheken selbst. Einzige Ausnahme waren die Apotheken in Hannover. Bei dem Rundschreiben, was Anfang Januar an die Versicherten verschickt worden ist, wurde daher auch nur eine Apotheke in Hannover als Vertragspartner benannt, die anderen wurden mehr oder weniger übergangen.
Wie sieht es bei der Barmer aus?
Die Barmer GEK baut auf ihre Rabattpartner Medi-Center, Attends und Medi-Markt. Die Barmer hatte die Lieferung der Inkontinenzartikel neu ausgeschrieben, dieser Versuch war aber nicht von Erfolg gekrönt. Denn die Hygiene-Produkte-Hersteller reagieren mit unerwartet niedrigen Angeboten, daher wurde die Ausschreibung seitens der Krankenkasse wieder aufgehoben. Die Kasse war der Meinung, dass eine hochwertige Versorgung, die dazu auch noch zuzahlungsfrei sein sollte, für weniger als zehn Euro nicht zu realisieren sei. Die Hygiene-Produkte-Hersteller hatten wohl die Zuzahlung der Patienten mit eingerechnet, was aber nicht ohne Weiteres umsetzbar gewesen wäre. Denn dies wäre nur möglich, wenn der Versicherte von sich aus eine andere Leistung als die, die für die Krankenkasse die wirtschaftlichste ist, wählen würde.
Die Barmer GEK baut auf den Bekanntmachungsvertrag. Wer als Hygiene-Produkte-Hersteller Interesse an dem Vertrag hat, kann sein Interesse bekunden. Nach einer festen Frist folgt die Verhandlungsphase, an der sich alle beteiligen können. Wer die gewünschte Leistung erbringen möchte, kann dem Vertrag beitreten, wobei bundesweit die gleichen Konditionen gelten. Die Versicherten werden insofern davon profitieren, weil sie eine riesige Auswahl an verschiedenen Anbietern geboten bekommen. Die Produkte werden zuzahlungsfrei und dennoch hochwertig sein, zumindest ließ dies die Barmer verlauten.
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