Wenn salzsäurehaltiger Magensaft in die Speiseröhre aufsteigt, verursacht die Sodbrennen und damit das uns allen bekannte, äußerst unangenehme Brennen hinter dem Brustbein. Der Grund dafür ist, dass die Speiseröhren-Schleimhaut – im Gegensatz zur Magenschleimhaut – der Magensäure schutzlos ausgeliefert ist. Sie ist nicht resistent genug gegenüber dem Magensaft.
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Aktuelles
2024-02-29 – Gesundheitsforen 2024: Sodbrennen im Fokus
Das Leipziger Diakonissenkrankenhaus startet am 5. März 2024 mit dem Thema Sodbrennen in seine jährliche Veranstaltungsreihe „Medizin im Dialog“. Mit einem Vortrag über Refluxbehandlung informiert das Krankenhaus über die Volkskrankheit, die etwa jeden fünften Deutschen betrifft. Die enge Zusammenarbeit zwischen Chirurgen und Gastroenterologen ermöglicht eine umfassende Diagnostik und individuelle Therapie, insbesondere im Bereich der Hernienchirurgie. Hauptreferenten sind Dr. Shueb Mussa, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, und Dr. Jörg Willert, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Hämatologie und Onkologie.
2022-03-30 – Refluxkrankheit in Tübingen: Zahl der Betroffenen steigt
Im Landkreis Tübingen sind 5.142 AOK-Versicherte von Reflux betroffen. Sodbrennen kann auf eine ernsthafte Refluxkrankheit hinweisen, die Entzündungen und sogar Speiseröhrenkrebs verursachen kann. Die Zahl der behandelten Fälle steigt jährlich um 0,6 Prozent. Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer, und das Risiko steigt mit dem Alter. Lebensstiländerungen wie Rauchstopp und Alkoholkonsumreduktion können helfen, ebenso wie Medikamente zur Linderung. Bei schweren Fällen kann eine Operation in Betracht gezogen werden, jedoch nur für bestimmte Patienten mit gesicherter Diagnose.
Sodbrennen in der Schwangerschaft: Ursachen
Sodbrennen entsteht durch den Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre, was oft nach üppigen Mahlzeiten auftritt.
Während der Schwangerschaft sind hormonelle Veränderungen dafür verantwortlich, dass der Muskelring zwischen Magen und Speiseröhre weniger effektiv schließt.
Zudem erhöht das Wachstum der Gebärmutter den Druck auf die inneren Organe, wodurch Magensäure leichter in die Speiseröhre gelangen kann.
Diese Faktoren führen besonders im dritten Trimester zu verstärktem Sodbrennen. Es ist eines der häufigsten Magen-Darm-Symptome während der Schwangerschaft.
Im Liegen gelangt der Mageninhalt leichter in die Speiseröhre, was bei vielen schwangeren Frauen vor allem nachts Beschwerden verursacht.
Zusätzlich können bestimmte Nahrungsmittel und Genussmittel wie Zitrusfrüchte, Schwarztee, Kaffee sowie Süßes und schwer Verdauliches wie Hülsenfrüchte während der Schwangerschaft Sodbrennen verstärken.
Video: 14 gute Tipps gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft
- Brennende Schmerzen im Rachen, der Speiseröhre, im Oberbauch und hinter dem Brustbein
- Unangenehmer, salziger Geschmack im Mund und Rachen
- Saures Aufstoßen von Mageninhalt
- Schluckbeschwerden oder das Gefühl, einen Fremdkörper im Hals zu haben
- Halsschmerzen
- Reizhusten
- Heiserkeit
- Räuspern
Sodbrennen in verschiedenen Phasen der Schwangerschaft
- Trimester: Zu Beginn der Schwangerschaft könnten Übelkeit und hormonelle Veränderungen Sodbrennen auslösen. Psychische Faktoren wie Stress können ebenfalls eine Rolle spielen.
- Trimester: Obwohl das 2. Trimester oft als beschwerdefrei empfunden wird, können sich die lockeren Muskeln zu Sodbrennen führen.
- Trimester: Im letzten Drittel steigt die Gewichtszunahme, was den Druck auf den Magen erhöht. Die verlangsamte Magenentleerung begünstigt den Reflux und damit das Sodbrennen zusätzlich.
Die Wahrnehmung von Sodbrennen ist individuell, daher variiert der Beginn, die Intensität und das Auftreten während der Schwangerschaft. In den meisten Fällen klingt das Sodbrennen einige Tage nach der Geburt von ganz alleine ab.
Medikamentöse Behandlung von Sodbrennen während der Schwangerschaft
Wenn Hausmittel keine Wirkung zeigen, stehen einige Medikamente zur Verfügung, die auch während der Schwangerschaft eingenommen werden können.
Antazida können überschüssige Magensäure neutralisieren, während Protonenpumpenhemmer die Magensäureproduktion hemmen können.
Es ist ratsam, sich von einem Arzt oder einer Ärztin beraten zu lassen, um das geeignete Mittel zur Linderung von Sodbrennen während der Schwangerschaft zu finden.
Viele greifen zu Medikamenten wie Lefax bei Sodbrennen
Besonders Schwangere sind oft stark von Sodbrennen betroffen, vor allem gegen Ende der Schwangerschaft. Der wachsende Platzbedarf des Babys im Bauch kann den Magen zusammendrücken, wodurch Magensäure in die Speiseröhre gelangen kann.
Es gibt viele Mittel gegen Sodbrennen, von traditionellen schulmedizinischen Ansätzen bis hin zu handelsüblichen Tabletten wie Lefax. Auch alternative Heilmethoden und pflanzliche Mittel werden häufig genutzt, um Beschwerden zu lindern.
In zahlreichen Fachforen wird häufig über bestimmte Medikamente diskutiert, die von Betroffenen anderen Leidensgenossen empfohlen werden. Einige greifen beispielsweise zu Medikamenten wie Lefax bei Sodbrennen, das zwar eine nützliche Wirkung haben kann, jedoch primär gegen Blähungen und Völlegefühl eingesetzt wird.
Lefax bei Sodbrennen, sowie Iberogast oder Talcid, werden von vielen Menschen mit Sodbrennen bevorzugt. Für Schwangere, die das Kind schonen möchten, sind jedoch oft auch andere Bekämpfungsmöglichkeiten ratsam.
Lefax bei Sodbrennen: Sinnvoll und unbedingt nötig?
Schwangere greifen manchmal zu Medikamenten wie Lefax bei Sodbrennen aus Angst vor möglichen Gefahren, obwohl Sodbrennen weder für die Mutter noch das Kind gefährlich ist. Experten sind sogar der Meinung, dass Sodbrennen förderlich sein kann, da das Hormon Progesteron vermehrt ausgeschüttet wird, was das Wachstum des Kindes unterstützt. Außerdem kann das Kind während der letzten Schwangerschaftswochen aufgrund der verlangsamten Verdauung der Mutter mehr Nährstoffe aufnehmen. Daher ist es in vielen Fällen nicht erforderlich, spezielle Medikamente einzunehmen, um Sodbrennen während der Schwangerschaft zu behandeln.
Hausmittel zur Linderung von Sodbrennen
Bei Sodbrennen während der Schwangerschaft können verschiedene Hausmittel hilfreich sein. Dazu gehören:
- Mandeln oder Haselnüsse: Ein paar davon knabbern, ein Stück trockenes Brot essen oder einen Löffel trockene Haferflocken langsam und gründlich kauen.
- Magnesium: Dieser Mineralstoff ist bekannt für seine Linderung bei Sodbrennen. Eine Handvoll mandelhaltiger Mandeln kann schnell helfen. Eine magnesiumreiche Ernährung ist besonders während der Schwangerschaft wichtig.
- Tee: Frischer Fencheltee, Pfefferminze, Kümmel, Koriandersamen, Ingwer oder Salbei in kleinen Schlucken kann die Beschwerden mildern. Beuteltee ist eine praktische Alternative für unterwegs.
- Kartoffelsaft: Der Saft roher, geriebener Kartoffeln soll gegen Sodbrennen wirken. Einige Naturkostläden bieten bereits fertigen Kartoffelsaft an.
- Akupunktur: Schwangere, die Akupunktur zur Geburtsvorbereitung nutzen, leiden oft seltener unter Sodbrennen. Durch die Stimulation bestimmter Körperpunkte wird das Leiden reduziert.
- Akupressur: Leichter Druck auf den Daumenballen kann ähnlich wie Akupunktur gegen Sodbrennen wirken.
- Heilerde oder Natron: Diese alternativen Behandlungsmethoden können ebenfalls Linderung bei Sodbrennen verschaffen.
Fazit
Sodbrennen während der Schwangerschaft ein häufig auftretendes Symptom, das durch verschiedene Faktoren wie hormonelle Veränderungen, Gewichtszunahme und erhöhten Druck auf den Magen entsteht. Es kann in jedem Trimester auftreten, wobei es oft gegen Ende verstärkt auftritt. Die Symptome können von Frau zu Frau variieren und reichen von mild bis schwerwiegend.
Es gibt verschiedene Hausmittel, alternative Behandlungsmethoden und Medikamente, die zur Linderung von Sodbrennen eingesetzt werden können. Es ist jedoch wichtig, vor der Anwendung von Medikamenten Rücksprache mit einem Arzt zu halten, um mögliche Risiken für die Schwangerschaft zu minimieren. Durch eine Anpassung der Ernährung und bestimmte Lebensgewohnheiten können die Symptome häufig gelindert oder vermieden werden.