Was tun bei Allergie in der Schwangerschaft?

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In den vergangenen Jahrzehnten hat sich eine besorgniserregende Tendenz bei allergischen Erkrankungen bei schwangeren Frauen gezeigt. Studien zeigen, dass mittlerweile bei fast jeder 5. Schwangeren Allergien bekannt sind. Diese Zunahme wirft Fragen auf und fordert eine genauere Untersuchung der Ursachen sowie mögliche Auswirkungen auf die Gesundheit von Mutter und Kind. Die Allergie selbst wird als eine übersteigerte Abwehrreaktion des Immunsystems gegenüber normalerweise harmlosen Umweltstoffen, den sogenannten Allergenen, definiert.

Allergien in der Schwangerschaft können das Risiko für Babys erhöhen

Studien haben gezeigt, dass sowohl Umweltfaktoren als auch genetische Veranlagungen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Atopien spielen. Um das Risiko von Allergien, insbesondere bei Kindern von Atopikern, zu reduzieren, raten Experten werdenden Eltern dringend dazu, das Rauchen einzustellen. Darüber hinaus wird empfohlen, dass die Kinder bis zum 6. Lebensmonat ausschließlich gestillt werden, da Muttermilch nachweislich schützende und immunmodulatorische Eigenschaften besitzt.

Übersicht über die verschiedenen Arten häufiger Erkrankungen

Rhinitis allergica, auch bekannt als Heuschnupfen, tritt bei bis zu 20% der Schwangeren auf. Während dieser Zeit kann sich eine allergische Rhinitis durch die nasale Obstruktion verschlimmern, die mit dem erhöhten Östrogenspiegel in der Schwangerschaft zusammenhängt. Es ist jedoch wichtig, zwischen der allergischen Rhinitis und der schwangerschaftsbedingten Rhinitis, auch als Rhinopathia gravidarum bezeichnet, zu unterscheiden. In den meisten Fällen ist dies durch die Patientenanamnese relativ einfach möglich. In diesem Artikel werden die Auswirkungen von Heuschnupfen in der Schwangerschaft sowie die Unterschiede zur schwangerschaftsbedingten Rhinitis ausführlich erläutert.

Allergietherapie in der Schwangerschaft: Besondere Aspekte und Empfehlungen

Gibt es sichere Medikamente gegen Heuschnupfen während der Schwangerschaft?

Allergikerinnen sollten während des Pollenfluges besondere Vorkehrungen treffen, um ihre Symptome zu minimieren. Dazu gehört das Schließen der Fenster in ihrem Zuhause, um das Eindringen von Pollen zu verhindern. Zusätzlich können sie im Auto spezielle Innenfilter verwenden, um die Konzentration der Pollen in der Luft zu reduzieren. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es nicht möglich ist, die Pollen vollständig fernzuhalten.

Moderne antientzündliche Corticoid-Sprays wie Mometason bieten eine effektive Möglichkeit, die Schleimhäute vor den Auswirkungen von Pollen zu schützen. Durch die gezielte Anwendung dieser Sprays gelangen die Wirkstoffe nur in sehr geringem Maße in den Körper und werden hauptsächlich in der Nasenschleimhaut abgebaut. Dies gewährleistet, dass weder die schwangere Frau noch das ungeborene Kind einer übermäßigen Belastung ausgesetzt sind.

Welche antiallergischen Medikamente sind für schwangere Frauen sicher?

Schwangere Frauen sollten vor der Einnahme von Medikamenten immer Rücksprache mit ihrem Arzt halten, um mögliche Risiken für das ungeborene Kind zu vermeiden. In Bezug auf Allergien empfehlen Experten generell die Verwendung von Nasensprays und Augentropfen anstelle von Tabletten, da diese lokal wirken und eine geringere systemische Aufnahme haben. Viele Frauen berichten von positiven Ergebnissen mit diesen lokal wirkenden antiallergischen Mitteln während ihrer Schwangerschaft. Dennoch ist es wichtig, dass sie niemals freiverkäufliche Medikamente ohne ärztlichen Rat einnehmen.

In Fällen, in denen herkömmliche Behandlungsmethoden keine Linderung bieten, haben Ärzte nun die Möglichkeit, schwangeren Frauen Kortison in Tablettenform zu verschreiben. Kortison ist ein natürlich vorkommendes Hormon, das der Körper in Stresssituationen produziert, einschließlich während der Schwangerschaft. Bei gezielter, kurzfristiger und kontrollierter Anwendung kann es ohne schädliche Auswirkungen eingesetzt werden. Besonders bei Schwangeren wird der behandelnde Arzt die sorgfältige Abwägung von Nutzen und Risiken vornehmen.

Hat eine Schwangerschaft Einfluss auf das Auftreten oder die Intensität von Allergien?

Die Auswirkungen hormoneller Veränderungen auf das Immunsystem sind in verschiedenen Lebensphasen, wie der Pubertät, Schwangerschaft und den Wechseljahren, weit verbreitet. Auch beim Heuschnupfen können solche Veränderungen eine Rolle spielen. Es ist jedoch schwierig vorherzusagen, ob sie eine positive oder negative Auswirkung auf das Immunsystem haben.

Einige Patientinnen berichten, dass sich ihr Heuschnupfen nach der Schwangerschaft spürbar verbessert hat. Dies könnte auf hormonelle Veränderungen im Körper zurückzuführen sein, die zu einer Verringerung der allergischen Reaktionen führen. Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass nicht alle Frauen diese positive Veränderung erfahren und bei einigen kann sich der Heuschnupfen sogar verschlimmern oder erstmals auftreten.

Welche Symptome treten typischerweise bei Heuschnupfen auf im Vergleich zu einer Erkältung oder verstopften Nase in der Schwangerschaft?

Heuschnupfen: Wenn Sie neben einer juckenden, verstopften Nase auch tränende und juckende Augen haben, könnte es sich um Heuschnupfen handeln. Diese Kombination von Symptomen ist ein wichtiges Unterscheidungskriterium im Vergleich zur Erkältung. Darüber hinaus kann ein trockener Reizhusten auf einen Heuschnupfen und möglicherweise ein beginnendes allergisches Asthma hinweisen.

Aktuelle Beschwerden aufgrund von allergieauslösenden Pollen: Experten empfehlen den Blick in die Tageszeitung oder in eine Pollen-App, um den Zeitpunkt des Auftretens der Beschwerden besser einzuschätzen. Dies ermöglicht Allergikern, ihre Aktivitäten im Freien entsprechend anzupassen und mögliche allergische Reaktionen zu vermeiden.

Welche Auswirkungen kann allergisches Asthma bei schwangeren Frauen haben?

Um die Gesundheit von Schwangeren mit allergischem Asthma zu gewährleisten, ist es von entscheidender Bedeutung, dass sie eine geeignete medikamentöse Behandlung erhalten und ihre Asthmamedikamente gewissenhaft einnehmen. Die Vernachlässigung der Behandlung kann das Risiko für schwere Asthmaanfälle erhöhen und das Leben der Mutter und des ungeborenen Kindes gefährden. Es ist daher ratsam, dass Schwangere ihre vom Arzt verschriebenen Medikamente fortsetzen und keine Experimente mit alternativen Behandlungen oder das Absetzen der Medikamente ohne ärztliche Rücksprache durchführen.

Gibt es spezielle Maßnahmen, um Heuschnupfen bei schwangeren Frauen zu verhindern?

Eine empfehlenswerte Strategie für Frauen, die unter Heuschnupfen leiden, besteht darin, bereits vor einer Schwangerschaft eine Immuntherapie durchzuführen. Bei dieser Behandlungsmethode wird das Allergen schrittweise in steigenden Dosierungen in das Fettgewebe unter der Haut am Oberarm injiziert. Durch diese frühzeitige Immuntherapie können Frauen möglicherweise ihre Symptome lindern und die Belastung während einer Schwangerschaft reduzieren.

Eine vielversprechende Entwicklung in der medizinischen Forschung bietet schwangeren Frauen die Möglichkeit, ihre Symptome zu lindern, ohne auf Medikamente angewiesen zu sein. Durch eine innovative Immuntherapie können viele Frauen auf den Einsatz von pharmazeutischen Mitteln während der Schwangerschaft verzichten. Dies eröffnet neue Perspektiven und Optionen für die Behandlung von Schwangerschaftsbeschwerden.

Gibt es Risiken für die Immuntherapie während der Schwangerschaft?

Patientinnen, die die Immuntherapie gut vertragen, sollten in der Regel keine Notwendigkeit sehen, diese abzubrechen. Allerdings, sollten unerwünschte Nebenwirkungen wie Hautquaddeln oder Luftnot nach der Einnahme der Tabletten oder Spritzen auftreten, ist es wichtig, die Therapie vorübergehend zu unterbrechen. Nach einer Schwangerschaft besteht die Möglichkeit, die Immuntherapie in Absprache mit dem behandelnden Arzt fortzusetzen.

Hat ein frühzeitiger Abbruch der Therapie Auswirkungen auf die Schwere des Heuschnupfens?

Eine vorzeitige Beendigung der Therapie führt nicht zu einer Verschlimmerung der Symptome. Es besteht die Möglichkeit, dass Symptome wie eine verstopfte Nase, tränende Augen oder allergisches Asthma weiterhin in gleichem Maße auftreten wie zuvor. Jedoch besteht kein Grund zur Besorgnis, da sich der Zustand nicht verschlimmern wird.

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