Pilzbefall in der Nase: Oft unterschätzt

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Pilzbefall in der Nase: Ursachen und Behandlung
Pilzinfektionen und -erkrankungen beim Menschen sind nichts Außergewöhnliches und fast alltäglich, vor allem wenn man bedenkt, dass uns z.B. Hefe-Pilze (auch Candida-Pilze genannt) in der Umwelt jeden Tag umgeben.

Und sei es nur, wenn uns jemand in der Bahn gegenübersitzt, der gerade ein Brot isst, wir beim Lieblingsitaliener eine Pizza oder im Biergarten ein kühles Pils genießen. Jeder erleidet in seinem Leben zudem irgendwann einmal eine Pilzinfektion, oft heilt diese von alleine ab und der Betroffene hat gar nicht mitbekommen, dass er unter einem Pilzbefall (Mykose) litt.

Anders sieht es bei Menschen aus, die unter einem geschwächten Immunsystem leiden, darunter auch Schwangere. Wenn die Immunabwehr nicht mehr richtig funktioniert, sind Schwangere – ebenso wie viele ältere und chronisch kranke Personen – besonders anfällig für Pilzinfektionen jeder Art, so z.B. auch vom Pilzbefall in der Nase. Dabei handelt es sich um eine vergleichsweise oft unterschätzte und weniger intensiv diskutierte bzw. kommunizierte Form einer Candida-Infektion, im Gegensatz z.B. zum Scheidenpilz.

Pilzbefall kann nicht nur in der Nase ein Problem sein: Gerade während der Schwangerschaft sollte man bei Scheidenpilz sofort reagiern. (#01)

Pilzbefall kann nicht nur in der Nase ein Problem sein: Gerade während der Schwangerschaft sollte man bei Scheidenpilz sofort reagieren. (#01)

Oft unterschätzt und extrem gefährlich: Unbehandelter Pilzbefall der Nase

Tritt eine Nasenpilz-Infektion während der Schwangerschaft auf und bleibt für längere Zeit unbehandelt, kann sich der Pilzbefall in der Nase zu einer ernsthaften, langwierigen Erkrankung entwickeln. Sind die Nasennebenhöhlen schwer betroffen und von einer besonders aggressiven Form der Candida-Infektion befallen, hilft in manchen Fällen nur der Griff zum Skalpell: dann muss die Pilzinfektion operativ entfernt werden.

Die Erfahrung, dass Pilzinfektionen in der Schwangerschaft, und damit auch der Pilzbefall in der Nase, ernsthaft gefährlich sein können, müssen die betroffenen Frauen dann immer wieder machen. Denn bleibt es häufig nicht nur bei der Pilzinfektion, sondern auch Symptome wie Erbrechen und Übelkeit können als Begleiterscheinungen auftreten. Oder noch schlimmer: der Pilz befällt das umliegende Gewebe.

Hauptsymptome bei einem Pilzbefall der Nase

Der sog. „Candida albicans“ (wörtlich übersetzt: weiße Hefe) ist wohl die bekannteste und häufigste Gattung aller Hefepilze, da er die meisten Hefepilzinfektionen verursacht. Ist die Nase von einem Pilz befallen, ist er zumeist der Übeltäter.

Das Geruchsorgan des Menschen ist für die Pilze dabei geradezu eine echte Oase, ein perfekter Wohlfühlort zum Wachsen und Gedeihen, denn: Die Candida-Organismen benötigen kein Licht, um Nahrung zu produzieren. Die Folge sind für den Pilz der Grund für seine Hartnäckigkeit, für den Menschen und dessen Gesundheit dagegen umso verehrender: der Nasenpilz findet in dieser feuchten, dunklen Umgebung bzw. Organ die allerbesten Bedingungen, um zu überleben.

Pilzbefall in der Nase unterm Mikroskop wirds sichtbar

Pilzbefall in der Nase unterm Mikroskop wirds sichtbar (#02)

Die Hauptsymptome bei einem Pilzbefall der Nase

– Ausfluss aus der Nase
– ein unangenehmer, oft übelriechender Geruch
– zum Teil heftige Schmerzen im Umfeld der Nasennebenhöhlen

Ärzte und Experten raten dazu, eine „Endoskopische Abklärung“ der Nase vornehmen zu lassen, um einen Pilzbefall in der Nase rechtzeitig erkennen und damit auch gezielt eine Behandlung einleiten zu können. In der Praxis heißt das: der Arzt entnimmt einen Abstrich, dieser wird im Anschluss im Labor untersucht. Danach folgt die entsprechende Therapie bzw. Behandlung.

Behandlungsmöglichkeiten beim Pilzbefall in der Nase

Zuerst versucht der Arzt, gegen den Pilz hochwirksame Antipilzmittel, sog. Antimykotika, einzusetzen. Diese sind in der Praxis oft sehr hilfreich und sind ausreichend, da sie verhindern, dass der Pilz weiter wächst.
Jedoch machen manche, besonders aggressive Pilzinfektionen oder ein sich rasch ausbreitender Pilzbefall der Nase, einen chirurgisch-operativen Eingriff nötig.

In diesen Fällen wird dann z.B. der sog. Pilzball (Aspergillom), endoskopisch durch die Nase entfernt. Dies geschieht, um die Nasenschleimhäute durch die Operation nicht zu schädigen.
Die Schwere der Pilzerkrankung entscheidet darüber, wie lange und intensiv die Therapie ist. Wie erfolgreich diese verläuft, bestimmen Faktoren wie z.B. das Alter des Patienten und ob chronische Erkrankungen vorliegen.


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