Der Wickelplatz ist vor allem während der ersten beiden Jahre nach der Geburt ein besonderer Ort der Innigkeit von Eltern und Kind. Damit sich sowohl Ihr Nachwuchs als auch Sie beim Wickeln wohlfühlen, muss auch das Drumherum stimmen. Ein gemütlicher Wickelplatz beruhigt das Baby und macht das Wickeln zu einer angenehmen Routine. Die Wickelauflage nimmt dabei einen speziellen Stellenwert ein. Da sie oftmals nicht im Lieferumfang des Wickeltisches enthalten ist, gilt es, sich vor der Anschaffung zu informieren und die Vor- und Nachteile der verschiedenen Wickelauflagen in den Fokus zu rücken. Nehmen Sie sich beim Kauf Zeit, denn schließlich geht es um die Gesundheit Ihres Sprösslings.
Was muss eine Wickelauflage können?
Besonders wichtig ist, dass sich Ihr Baby auf der Wickelauflage wohlfühlt und sein Rücken geschont wird. Der Komfort der Auflage ist somit ein wichtiger Aspekt, der bei der Anschaffung beachtet werden muss. Aber insbesondere die Unbedenklichkeit der Materialien steht beim Thema Wickelauflage an erster Stelle. Wir wollen Ihnen hier zunächst unterschiedliche Formen der Wickelauflagen vorstellen und dann auf die Relevanz der Schadstofffreiheit eingehen. Lesen Sie auch weiter, um die Vor- und Nachteile von Wickelauflagen aus Naturfasern und Kunststoff zu erfahren. Wir stellen Ihnen zudem die Ergebnisse des Tests von Wickelauflagen von Öko Test vor – für die Gesundheit Ihres Babys.
Achten Sie beim Kauf einer Wickelauflage auch auf die richtige Größe. Eine passende Wickelauflage sollte den Platz auf dem Tisch oder der Kommode komplett ausfüllen. Zu kleine Auflagen können nämlich beim Windeln wechseln verrutschen und gewähren keinen guten Halt. Aber auch zu große Wickelauflagen sind unvorteilhaft und sogar gefährlich. Wenn die Wickelauflage die Fläche des Wickeltisches überschreitet kann es schnell gefährlich werden, wenn das Baby auf der Auflage abgelegt wird, worunter sich keine Tischfläche mehr befindet. Unser Tipp für Sie: Wählen Sie für Ihren Tisch bzw. Ihre Wickelkommode die richtige Größe der Auflage.
Unterschiedliche Modelle der Wickelauflage
Wann und wo Sie die Windeln Ihres Kindes wechseln müssen können Sie sich in den seltensten Fällen aussuchen. Aus diesem Grund gibt es besonders für unterwegs portable Wickelauflagen. Das Wickeln in den heimischen vier Wänden kann auf einem speziellen Wickeltisch erfolgen, auf den die Auflagen gelegt werden. Zusätzlich gibt es Gestelle für die Waschmaschine, auf denen das Windelwechseln auf einer weniger komfortablen Höhe für die Eltern stattfinden kann. Portable Wickelauflagen gibt es außerdem für die Waschmaschine oder für das Kinderbett. Generell gilt: Das Baby sollte beim Wickeln – egal für welche Unterlage Sie sich entscheiden – nie unbeaufsichtigt gelassen werden.
Je nach persönlicher Vorliebe können Sie bezüglich des Designs der Wickelauflage zu verschiedenen Ausführungen greifen: Ob bunte Tiermuster, Sterntaler, unifarbene Bezüge oder farbenfrohe Streifen – die Auswahl der verschiedenen Designs lässt keine Wünsche mehr offen.
Die Wickelauflagen gibt es in zwei grundsätzlich verschiedenen Ausführungen, die sich vor allem hinsichtlich des Materials unterscheiden. Wickelauflagen sind einerseits aus Plastik gefertigt und andererseits aus Naturfasern. Beide Ausführungen haben Stärken und Schwächen, die wir Ihnen nachfolgend noch vorstellen wollen.
Video: Wickeltipps für Neu – Mamis | Mom Hacks | DIY | mamiblock
Auf das Material kommt es an – und schadstofffrei bitte!
Egal, ob sie sich nun für eine Wickelauflage aus Kunststoff oder aus Baumwolle entscheiden: Wichtig ist die Verträglichkeit sowie die Freiheit von Schadstoffen. Nur wenn die Wickelauflagen aus unbedenklichen Materialien gefertigt wurden, können Sie Ihr Baby dort guten Gewissens ablegen. Besonders Kunststoffbeschichtungen haben den Ruf von Schadstoffen belastet zu sein. Insbesondere günstige Produkte können chemische Stoffe absorbieren, die bei Kontakt allergische Reaktionen beim Säugling hervorrufen können. Besonders Wickelauflagen, die mit einer Folie aus PVC überzogen sind, sind häufig mit gesundheitsschädlichen Phthalat-Weichmachern belastet. Achten Sie deshalb bei der Anschaffung einer Wickelauflage aus Kunststoff auf vorhandene Qualitätssiegel. Aber auch Wickelauflagen aus Baumwolle sind nicht zwangsläufig verträglicher. Greifen Sie für unbedenkliches Windelwechseln zu Wickelauflagen aus Naturfasern . Auflagen aus Materialien, die ökologisch hergestellt wurden, zeigen sich besonders verträglich und schadstofffrei. Konventionelle Materialien garantieren durch die Zertifizierung mit bestimmten Siegeln eine gesundheitliche Unbedenklichkeit sowie eine Verträglichkeit.
Achten Sie deshalb beim Kauf einer Wickelauflage auf spezielle Gütesiegel, wie beispielsweise das Öko-Tex Standard 100 Siegel. Jenes Gütezeichen garantiert, dass Textilien äußerst geringe Grenzwerte für bedenkliche Schadstoffe nicht überschreiten. Weitere Prüfzeichen für die Sicherheit von Textilien vergeben der TÜV Rheinland und die LGA Bayern. Toxproof wird vom TÜV Rheinland vergeben und kennzeichnet Textilien aller Art, die frei von Schadstoffen sind. Geprüft wird beispielsweise auf Allergie und Krebs auslösende Inhaltsstoffe sowie Schwermetalle und Entflammbarkeit. Das Prüfzeichen der LGA wird an Hersteller vergeben, die ihre Produkte freiwillig nach europäischen Sicherheitsnormen prüfen ließen.
Wickelauflagen aus Plastik und aus Baumwolle: Stärken und Schwächen
Wickelauflagen, deren Bezug aus einer abwaschbaren Folie aus PVC und anderen Kunststoffen besteht, zeigen sich praktisch bezüglich der Hygiene. Sollte einmal etwas daneben gehen, können Modelle mit Bezügen aus Kunststoff bequem abgewaschen werden. Allerdings sind Wickelauflagen mit Plastikbezügen kalt und somit weniger komfortabel fürs Baby. Zudem tritt die oben genannte Problematik ans Licht: Bei Auflagen aus PVC und anderen Kunststoffen ist oft nicht eindeutig geklärt, ob sie tatsächlich schadstofffrei sind.
Wickelauflagen aus Baumwolle sind grundsätzlich nicht so kalt wie Bezüge aus Kunststoff. Sie sind zudem weich und bequem für den Säugling. Außerdem kann durch spezielle Textilsiegel und die Verwendung von ökologischen Materialien eine Belastung mit Schadstoffen fast vollständig ausgeschlossen werden. Bei Wickelauflagen aus Naturfasern oder Baumwolle besteht jedoch der Nachteil, dass diese Unterlagen schnell durchnässen und dann komplett in die Wäsche müssen.
Video: Wickeln eines Babys 1
Erschrecken: Wickelauflagen im Test
Im zitierten Test von Ökotest schneiden lediglich vier von fünfzehn geprüften Wickelauflagen in einem solchen Maß ab, dass sie für Säuglinge unbedenklich sind. Ganze elf Wickelauflagen fallen aufgrund ihrer Schadstoffbelastung mit der Note ‚ungenügend‘ durch den Test. Geprüft wurden unter anderem Wickelauflagen aus dem Hause Zöllner, Wegner, Geuther, Schardt und Rotho.
Besonders erschreckend ist das Ergebnis der Wickelauflage Moritz von Christiane Wegner. Sie ist mit einer solch großen Menge von Schwermetallen versehen, dass sogar Gesundheitsgefährdungen des Babys nicht auszuschließen sind. Auch die getestete Wickelauflage von Julius Zöllner enttäuscht. Das Produkt verspricht eine Freiheit von Phthalaten – aber das ist nur die halbe Wahrheit. Verbotene Phthalate sind in der Wickelauflage zwar nicht zu finden, aber dafür andere.
Es zeigt sich, dass Vertrauen gut ist, Kontrolle aber besser. Viele Hersteller werben mit einer außerordentlichen Schadstoffarmut ihrer Wickelauflagen, aber nicht jeder kann dieses Versprechen halten. Orientieren Sie sich bei dem Kauf von Auflagen an unabhängigen Testergebnissen und den genannten Gütesiegeln. Diese Prüfzeichen werden nur für unbedenkliche Textilien vergeben und ermöglichen so eine realistische Einschätzung der Qualität. Nachhaltig produzierte Biobaumwolle und heimische Naturfasern sind ein weiterer Pluspunkt, wenn’s ums Thema Verträglichkeit geht.
Bildnachweis: © Fotolia – runzelkorn