Schwanger werden ist die leichteste Übung – die spätere Schwangerschaft kann zumindest körperlich zur Herausforderung gereichen. Doch nach Kinderwunsch und Geburt sehen sich Eltern zahlreichen Problemen gegenüber, die so eigentlich gar keine sind. Wie das Baby richtig wickeln? Welche Art Windel verwenden? Welche Ernährung ist die beste? Es gibt wohl kaum eine Zeit, in der Eltern so viele verschiedene Antworten – die natürlich alle die richtigen sind! – auf nur eine Frage bekommen können.
Stoff- oder Wegwerfwindeln?
Beide Arten von Windeln haben bestimmte Vor- und Nachteile für das Baby und vor allem für Mama und Papa. Stoffwindeln sind auf den ersten Blick umweltfreundlicher als Einmalwindeln. Bei verschiedenen Untersuchungen kam allerdings heraus, dass durch das häufige Waschen und den damit verbundenen Verbrauch an Wasser und Waschmittel der Umweltvorteil wieder aufgehoben wird. Dafür saugen Stoffwindeln Urin und Stuhl gut auf, leiten die Feuchtigkeit aber weniger gut von der Haut weg. Ein Baby mit sehr empfindlicher Haut kann schnell mit Rötungen reagieren.
Die Erstausstattung fürs Baby kostet bei Stoffwindeln rund 200 bis 300 Euro, außerdem werden Überhöschen gebraucht. Auf die Dauer der Wickelzeit gesehen sind diese Windeln damit aber günstiger als die Wegwerfvariante. Wer sich für Stoffwindeln interessiert, kann sich hier einmal anschauen, wie diese verwendet werden.
Wie oft wickeln?
Einfache Antwort: Immer, wenn die Windel nass ist, spätestens nach drei bis vier Stunden. Wenn sich Stuhl in der Windel befindet, muss umgehend gewickelt werden, um Reizungen der Haut zu vermeiden. Es ist nicht nötig, ein Baby nachts zu wecken, damit Sie ihm eine neue Windel anziehen können. Da die Kleinen ohnehin noch nicht durchschlafen, kann einfach die nächste Stillpause genutzt werden.
Tipp: Wickeln Sie besser nach dem Stillen oder nach der Flasche, denn die meisten Babys haben nach dem Trinken Stuhlgang. Je nach Art der Ernährung ist unterschiedlich häufig mit Stuhlgang zu rechnen. Gestillte Kinder haben öfter volle Windeln als Flaschenkinder.
Wo die Windeln wechseln?
Kleine Kinder lieben Wärme, daher ist die Investition in eine Wärmelampe anzuraten. Diese wird in ausreichendem Abstand zur Wickelkommode angebracht und erwärmt per Rotlicht die gesamte Umgebung über der Kommode – nicht aber den Bereich daneben. So wird die Wärmeenergie effektiv genutzt und das Kind kann auch einmal nackt strampeln.
Schon in der Schwangerschaft können Sie sich nach einer solchen Lampe umsehen – die Auswahl ist hier nicht eben einfach. Es gibt viele sehr gute Modelle auf dem Markt, aber auch solche, die absolute Geldverschwendung sind. Im Sinne der Gesundheit der Kinder ist auch nach dem Baden und beim Anziehen der Einsatz einer solchen Lampe empfehlenswert.
Welche Pflegeprodukte sind nötig?
Wenn die Haut der Kinder in Ordnung und nicht gereizt ist, brauchen Sie keinerlei Pflegeprodukte einzusetzen. Dann reicht es, den Windelbereich mit einem feuchten – natürlich warmen – Waschlappen zu reinigen. Feuchttücher können zu Irritationen führen und der Gesundheit der Haut eher schaden, weil die natürliche Hautbarriere angegriffen wird. Lassen Sie die Haut vor dem nächsten Wickeln an der Luft trocknen oder nehmen Sie einen Fön zur Hilfe.
Vorsicht: Gerade kleine Jungen pieseln gern in hohem Bogen, wenn der warme Luftstrom auf die Haut trifft. Halten Sie daher besser die Hand vor den Fön!
Es hat sich bewährt, in die Leisten ein wenig Babypuder zu geben, um diese trocken zu halten – schnell reißt hier die Haut. Wenn der Po gerötet ist, hilft eine sanfte Calendula-Creme, eventuell kann eine Zinksalbe aufgetragen werden. Ansonsten ist viel Luft am Po die beste Medizin.Bei Verdacht auf einen Soor gehen Sie bitte zum Kinderarzt und lassen sich eine entsprechende Creme verschreiben.
Packen Sie eine Wickeltasche mit den nötigsten Utensilien und legen Sie diese für unterwegs in den Kinderwagen. So haben Sie immer alles parat!
Richtig wickeln: Achten Sie auf das Baby!
Auch wenn es scheinbar so aussieht, als könne sich das Baby noch gar nicht großartig bewegen – oft ist die gesamte Familie überrascht, wie bewegungsfreudig der Zwerg tatsächlich bereits ist. Ein Drehen um die eigene Achse oder das Rollen auf den Bauch geht schnell und ein Unfall ist passiert. Zu viele Kinder fallen alljährlich durch die Unachtsamkeit des Erwachsenen vom Wickeltisch und verletzten sich böse.
Bleiben Sie daher immer mit einer Hand auf dem Bauch des Kindes, wenn Sie zum Beispiel eine Creme oder die Windel aus dem Schrank nehmen. Müssen Sie den Wickeltisch verlassen, legen Sie das Baby bitte auf dem Boden ab oder nehmen Sie es auf dem Arm mit.
Die richtige Wickeltechnik
Schon in der Schwangerschaft beschäftigen sich werdende Familienoberhäupter häufig mit der Frage, wie das Windelungetüm denn bloß an das Kind heranzubringen sein soll. Mit dem Kinderwunsch geht der Wunsch einher, alles richtig zu machen – das ist auch gar nicht so schwer! Schon nach wenigen Tagen sind Sie und Ihr Kind ein eingespieltes Team. Öffnen Sie zuerst die nasse Windel und wischen Sie den gröbsten Schmutz mit dieser ab.
Mit einem Waschlappen reinigen Sie den Po sowie den Geschlechtsbereich von Stuhl und Urin und lassen dann die Haut trocknen. Zum Unterlegen der neuen Windel greifen Sie am besten unter den Po des Kindes – bitte nicht an den Knöcheln oder Füßchen nach oben ziehen! Achten Sie beim Verschließen der Windel darauf, dass diese wirklich dicht ist. Sie werden sehen, schon bald haben Sie so viel Übung, dass Sie das Wickeln sogar im Kinderwagen vornehmen könnten und nicht einmal viel Platz brauchen! Tipps von der Hebamme zum richtigen Wickeln zeigt auch dieses Video. Außerdem wird hier erklärt, worauf es bei der Pflege von Babys empfindlichen Windelbereich ankommt.
Video: Baby richtig wickeln
Wickeltisch oder Wickelregal?
Diese Frage kam uns in den Sinn, als wir uns kürzlich im Internet mal wieder umgesehen haben. Auf der Seite von GEUTHER fanden wir einige sehr clevere Lösungen und ich dachte, dass es nichts schadet, wenn ich die hier und heute mal kurz mit nem Bild vorstelle.
Wickeln auf der Badewanne?
Schon in der Zeit der Schwangerschaft machen sich angehende Mamas – und häufig auch die Papas – Gedanken darüber, wo Sie den Nachwuchs nach der Geburt am besten wickeln wollen. Neben der Wickelkommode im Zimmer kommt hier der Wickelaufsatz für die Badewanne infrage. Die Idee dahinter ist praktisch: Wenn die Kinder aus der Wanne genommen werden, können sie direkt zum Wickeln auf den Aufsatz gelegt werden. Das ist aber für so manche Familie nicht ganz einfach, weil das Badezimmer entsprechend gut beheizt sein muss – das Anbringen einer Heizlampe über der Badewanne ist schließlich nicht möglich.
Wenn Sie schwanger sind und der Geburt entgegenfiebern, überlegen Sie sicherlich genau, welche Anschaffungen zu tätigen sind – und sind vielleicht über die Kosten erschrocken. Kinderwagen, Windeln, Stubenwagen, Schlafsack und alles, was Sie sich seit dem ersten Kinderwunsch für den Nachwuchs erträumt haben, kostet viel Geld. Da kann der Wickelaufsatz durchaus interessant werden, denn im Gegensatz zum Kinderwagen ist er deutlich günstiger im Kauf. Allerdings sind die Qualitätsunterschiede enorm: Viele Modelle sind instabil oder lassen sich nicht in der Höhe verstellen. Außerdem können die Windeln nicht sinnvoll untergebracht werden, auch die Pflegeprodukte müssen separat und in Griffweite sein. Wenn Sie auf der Suche nach einem Wickelaufsatz für die Badewanne sind, finden Sie hier verschiedene Modelle – gestestet und bewertet.
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