Der Brechreiz wird vom Gehirn gesteuert und löst das Zusammenziehen von Zwerchfell, Bauchwand und Magen aus. Kleinkinder müssen häufig erbrechen, da ihr Magen sehr sensibel ist. Beobachten Sie die Symptome des Kindes genau, um zu erkennen,ob es schon unter ständigem Erbrechen fällt und ob ihr Kind evt. eine Virusinfektion hat.
Welche Ursachen hat das ständige Erbrechen bei Kleinkindern?
Oftmals sind die Ursachen ungefährlich: Schon ein zu kaltes Getränk oder aufregende Ereignisse können bei Kleinkindern Erbrechen auslösen. Denken Sie darüber nach, was das Kind zuvor zu sich genommen hat. Könnten die Lebensmittel verkommen sein oder hat es schlicht und einfach zu viel durcheinander gegessen? Eine Ursache könnte auch eine Lebensmittelallergie sein.
Prüfen Sie jedoch zuerst, ob sich zusätzlich zum Erbrechen andere Symptome zeigen: Fieber, Schnupfen oder Husten weisen auf eine grippale Infektion hin. Erbricht Ihr Kind große Mengen und hat außerdem Fieber sowie Durchfall, handelt es sich meistens um einen Magen-Darm-Infekt. Außerdem sollten Sie Ihr Kind fragen, ob es Magenschmerzen im Unterbauch hat. Trifft dies zu, könnte es sich um eine Blinddarmentzündung oder einen Darmverschluss handeln.
Eine weitere Möglichkeit die Ursache des ständigen Erbrechens bei Kleinkindern zu erkennen, ist es auf Geruch und Aussehen des Herausgewürgten zu achten. Ein säuerlicher Geruch lässt darauf schließen, dass das Erbrochene aus dem Magen kommt. Faul riechende Galle, die Kot enthält, spricht für einen Darmverschluss beziehungsweise eine Darmverengung. Ist das Erbrochen grün-bläulich verfärbt, stammt es aus dem Zwölffingerdarm und weist auf eine Dündarmverengung hin. Achten Sie außerdem darauf, ob Schleim enthalten ist. Dann liegt vermutlich eine Bronchitis oder Magenschleimhautentzündung vor.
Die Ursache für das ständige Speien Ihres Kindes könnte auch mit der Einnahme von Giftstoffen wie Spülmittel zu tun haben. Dies äußert sich in schäumendem Erbrochenem.
Ständiges Erbrechen bei Kleinkindern: Welche Gefahren ergeben sich?
Durch ständigem Erbrechen verliert der Körper Flüssigkeit und lebensnotwendige Mineralien. Dies wird besonders schnell für Kleinkinder und Säuglinge gefährlich. Sie trocknen aus und werden nicht ausreichend mit Energie versorgt. Anzeichen hierfür sind beispielsweise Blässe, Schläfrigkeit und tiefe Atmung durch den Mund. Bei Babys erkennt man die stattfindende Austrocknung des Körpers an der nach innen gewölbten Fontanelle. Das ist die Stelle, an der die Schädeldecke der Säuglinge noch nicht zusammengewachsen ist.
Gefährlich wird es zudem, wenn sich Kinder im Liegen übergeben. Sie verschlucken ihr Erbrochenes und drohen daran zu ersticken.
Gefahren von ständigem Erbrechen bei Kleinkindern: Was hilft?
Am Wichtigsten ist es ruhig bleiben und dem Kind gut zu zureden. Ein kühles Tuch auf dem Kopf mindert Schwindelgefühle und Übelkeit. Bricht Ihr Kind im Liegen, sollten Sie es sanft mit dem Gesicht nach unten hochheben, damit die Atemwege frei bleiben. Um dem Flüssigkeitsverlust entgegen zu wirken, hilft es das Kind Tee trinken zu lassen. Es eignen sich beruhigende und Magen freundliche Teesorten wie Fenchel-, Pfefferminz-, Kamille- oder Gänsekrauttee.
Achten Sie darauf dem Kind über vier Stunden lang nur kleine Mengen Tee zu geben, um den Magen nicht zu reizen. Der Salzverlust lässt sich durch die Einnahme von Reisschleim-Elektrolyt-Lösung für Säuglinge und Kinder ausgleichen. Diese ist in der Apotheke erhältlich. Nahrung sollten Sie dem Kind erst geben, wenn das Kind wieder Hunger verspürt. Am besten ist es mit magenfreundlichen Lebensmitteln wie Zwieback und Salzstangen anzufangen.
Ständiges Erbrechen bei Kleinkindern: Wann muss ein Kinderarzt aufgesucht werden?
Sie sollten unbedingt Hilfe bei einem Arzt suchen, wenn Ihr Kind nichts trinken möchte und apathisch wirkt. Auch wenn es zusätzlich zum Erbrechen Fieber, Durchfall oder Bauchschmerzen hat, lässt sich ein Arztbesuch nicht vermeiden. Genauso muss Ihr Kind dringend untersucht werden, wenn das Ausstoßen von Nahrung nach einem Unfall oder Sturz erfolgt. Ursache für das ständige Erbrechen könnte eine Gehirnerschütterung sein. Außerdem müssen Säuglinge, die nach vier Stunden immer noch brechen vom Kinderarzt behandelt werden.
Dieser verschreibt je nach Symptomen und Ursachen meistens Zäpfchen, die dem Erbrechen entgegenwirken. Übergibt sich das Kind weiterhin, verabreicht der Arzt eine Infusion.
Es gibt also zahlreiche Ursachen für das ständige Erbrechen bei Kleinkindern. Wichtig ist es trotzdem ruhig zu bleiben, die Symptome zu erkennen und bei Unsicherheiten auf jeden Fall Hilfe bei einem Kinderarzt zu suchen.
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