Wann wird die Geburt eingeleitet?

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Die zehn Monate einer Schwangerschaft sind für viele Eltern eine Zeit des Wartens. Wenn dann der Entbindungstermin immer näher rückt, steigt natürlich auch die Aufregung. Noch spannender wird es, wenn sich der Nachwuchs Zeit lässt und die Schwangere über den errechneten Entbindungstermin geht. Doch wann wird die Geburt eingeleitet?

Zwischen 4 bis 14% der Schwangeren tragen ihr Baby länger aus und gehen über den errechneten Geburtstermin. Das ist zwar anstrengend aber noch lange kein Grund, um sich Gedanken zu machen. Das Übertragen ist für das Baby und auch für die werdende Mutter erst einmal kein Problem. Zu bedenken ist dass es sich bei dem errechneten Geburtstermin immer nur um ein geschätztes Datum handelt. Dieses wird anhand der Entwicklung des Babys sowie dem ersten Tag der letzten Periode berechnet. Der Eisprung selbst kann sich aber verschoben haben und häufig wird der errechnete Termin auch noch nach vorne oder hinten korrigiert, wenn die Entwicklung des Babys hier Hinweise gibt. Daher ist eine Frau, die über dem Termin ist, dies nur von der Berechnung her.

Was passiert, wenn die Schwangerschaft übertragen wird

Die Frage „Wann wird die Geburt eingeleitet?“ stellen sich Frauen natürlich direkt, wenn sie über den Termin gehen. In den ersten Tagen gibt es meist jedoch noch keinen Grund für eine Einleitung. Wenn eine Frau überfällig ist, dann muss die Schwangerschaft noch engmaschiger überwacht werden. Mit zunehmenden Schwangerschaftswochen zum Ende hin steigt das Risiko für eine Totgeburt. Die Zahlen sind eindeutig. Liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Totgeburt in der 36. SSW noch bei 1 zu 3.000, so steigt die Wahrscheinlichkeit in der 41. SSW bereits auf 3 zu 3.000 und in der 42. SSW sogar auf 6 zu 3.000. Die Gründe für die steigende Zahl der Totgeburten sind nicht wirklich bekannt.

Ist der errechnete Geburtstermin erreicht, dann wird der Arzt eine zusätzliche Untersuchung durchführen. Er überprüft über einen Wehenschreiber sowie den Muttermund, ob der Befund vielleicht auf eine baldige Geburtsreife hindeutet. Zudem schaut er nach, wie es dem Baby geht und kontrolliert das Fruchtwasser. Auch das Befinden der Mutter spielt eine Rolle. Dann wird in einem persönlichen Gespräch mit den Eltern entschieden, wie es weitergeht. Normalerweise erfolgt in der 41. SSW jeden zweiten Tag eine Untersuchung. Wird die 42. SSW erreicht, dann muss jeden Tag untersucht werden. Ist alles unauffällig, dann kann mit der Einleitung noch gewartet werden.

Wann wird die Geburt eingeleitet – das sind die Gründe

Damit es zur Einleitung einer Geburt kommt, müssen bestimmte Gründe vorliegen. Es reicht nicht aus, dass die Schwangere sagt, sie könne nicht mehr weiter austragen. So lange es dem Baby gut geht, wird vermutlich auf eine Einleitung verzichtet, da diese eine Belastung für Mutter und Kind darstellt. Grundsätzlich wird eine Einleitung ab frühestens 41+3 empfohlen, bis 41+6 wird meist gewartet, wenn es keine Auffälligkeiten gibt. Einige Anzeichen können einen Eingriff jedoch schon früher notwendig machen:

  • Es ist zu wenig Fruchtwasser vorhanden und damit die Versorgung des Babys gefährdet
  • Das Baby wächst nicht mehr oder nimmt nicht mehr zu
  • Die Mutter hat sehr viel Wasser eingelagert
  • Die Mutter hat einen erhöhten Blutdruck
  • Die Herztöne des Babys weisen Auffälligkeiten auf
  • Es hat schon ein Blasensprung stattgefunden

Möglichkeiten für die Einleitung der Geburt

Wenn sich entschieden wurde, dass die Geburt nun eingeleitet werden soll, dann gibt es verschiedene Möglichkeiten für die Einleitung:

  1. Die Eipol-Lösung als Variante
    Das Baby ist von einer Membran umgeben. Diese wird bei der Eipol-Lösung vom Muttermund abgelöst. Die Eipol-Lösung ist eine sanfte Variante und kann die Wehen anregen. Es ist auch möglich, die Methode zu wiederholen. Sie kann vom Arzt und der Hebamme durchgeführt werden.
  2. Der Einsatz von Prostaglandin
    Geschlechtsverkehr kann die Wehen anregen, wenn das Baby bereit ist, zu kommen. In Sperma ist Prostaglandin enthalten und dies wirkt sich anregend auf die Wehen aus. Das Prostaglandin im Sperma ist jedoch nur in geringer Menge vorhanden. In höheren Dosen wird es für die Einleitung zur Geburt eingesetzt. Hier können ein Gel, eine Tablette oder ein Pessar eingesetzt werden. Diese Methode ist die Methode der Wahl und wird besonders häufig genutzt.
  3. Sprengung der Blase
    Die Blasensprengung, auch bekannt als Amniotomie, wurde früher häufig genutzt, kommt aber heute kaum noch zum Einsatz. Sie wird lediglich dann durchgeführt, wenn Wehen bereits vorhanden sind. Das Problem bei der Methode: Nicht immer führt eine Sprengung der Blase zu Wehen, dafür wird der Weg für Infektionen freigemacht, da das Baby nicht mehr komplett geschützt ist.

Betroffene Eltern sollten sich ausreichend über die verschiedenen Methoden aufklären lassen und auch ihre Bedenken äußern.


Bildnachweis: © pixabay.com – Alexas_Fotos

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