Das zweite Trimester endet nun und damit auch der siebte Monat der Schwangerschaft. Die Mutter nimmt nun immer weiter zu, was deutlich sichtbar und auch beschwerlicher wird. Dabei treten nicht selten viele Dinge gedanklich in den Hintergrund, denn die Gefühle und Gedanken der Schwangeren sind bei der näher rückenden Geburt. Für das Baby bedeutet die 28. Schwangerschaftswoche die vermehrte Einlagerung von Fett, außerdem werden Gehirn und Immunsystem weiter entwickelt.
Babys Entwicklung in der 28. Schwangerschaftswoche (SSW)
Rund 37 Zentimeter ist das Kleine nun schon groß und wiegt etwa 1.100 Gramm. Die Organe sind fast gänzlich fertig entwickelt und müssen nur noch reifen. Die Gehirnentwicklung schreitet mit großen Schritten voran, obwohl die Furchen im Gehirn erst in den letzten Tagen entwickelt wurden. Nun müssen nur noch die Feinarbeiten erfolgen.
Auch das Immunsystem des Kindes durchläuft einige wichtige Phasen. Es nimmt Antikörper aus dem Blut der Mutter auf und wird bald komplett eigenständig funktionieren. Die Antikörper, die über die Plazenta an das Kind abgegeben werden, bewirken nach der Geburt den Nestschutz, der einige Wochen anhält und vor Krankheiten schützt.
In größeren Mengen wird der Surfactant produziert, das ist der Stoff, der die Lungenbläschen vor dem Verkleben beim Atmen schützt. Dabei hat das Kind ein tägliches Atemtraining zu absolvieren, was durch das Ein- und Ausatmen des Fruchtwassers kein Problem ist. Allerdings wird der Zwerg häufig vom Schluckauf regelrecht durchgeschüttelt, was die Mama auch durch rhythmische Zuckungen spürt.
Im Bauch ist immer noch ausreichend Platz, damit das Kleine sich bewegen kann. Doch nach und nach wird es enger und wenn das Baby tritt oder knufft, zeigen sich die Ausbuchtungen in der Bauchdecke der Mama immer deutlicher.
So geht’s der Mama in der 28. Schwangerschwaftswoche (SSW)
Die Schwangerschaftsbeschwerden nehmen zu und die Hormone, die nun vermehrt ausgeschüttet werden, lockern die Gelenke auf. Beim Sport ist daher Vorsicht geboten, denn Sie knicken zum Beispiel sehr leicht mit dem Knöchel um. Außerdem kann es sein, dass Sie unter Beckenschmerzen leiden.
Die Gebärmutter verändert sich und dehnt sich weiter nach unten. Im oberen Teil hat das Kind zu wenig Platz, somit muss der untere Teil der Gebärmutter wachsen. Dies hat den Vorteil, dass die Geburtsposition des Kindes begünstigt wird. Allerdings nimmt es die endgültige Position erst ungefähr in der 36. Woche ein, teilweise sogar noch später oder gar unter der Geburt.
Geburtsvorbereitungskurse buchen
Sicherlich haben Sie sich längst zu einem Geburtsvorbereitungskurs angemeldet, denn dieser sollte idealerweise jetzt beginnen. So haben Sie ausreichend Zeit, alle wichtigen Informationen kennenzulernen – nur für den Fall, dass Sie früher entbinden. Meist werden diese Kurse einmal in der Woche abgehalten und Sie können wählen, ob Sie den Partnerkurs oder den Kurs nur für Frauen besuchen. Der Partnerkurs ist insofern sehr schön, weil hier der werdende Papa mit einbezogen wird. Er begreift, was in der Schwangerschaft und vor allem unter der Geburt vor sich geht und kann seine Partnerin besser unterstützen. Allerdings ist dies nicht für jeden Mann etwas, manche haben einfach zu große Berührungsängste oder können es nicht sehen, wenn ihre Frau leidet. Allerdings ist dieser Grund bei vielen Hebammen nicht gern gesehen oder gehört, weil schließlich die Frau wirkliche Höchstleistungen vollbringen muss.
Der Geburtsvorbereitungskurs ist natürlich nur in der ersten Schwangerschaft wirklich gewinnbringend, was neue Informationen angeht. Doch auch bei einer weiteren Schwangerschaft ist die Teilnahme am Kurs zu empfehlen, einfach aus dem Grund, weil Sie hier auf andere Paare treffen, die sich in der gleichen Situation befinden wie Sie. Oftmals lernen Sie Erstgebärende kennen, die froh sind, wenn sie Tipps von erfahrenen Eltern bekommen. Sollte dies allerdings Ihr erster Kurs sein, lassen Sie sich keine Bange machen von Müttern, die vielleicht eine schwierige Geburt hinter sich gebracht haben. Die Horrorgeschichten, die oftmals verbreitet werden, haben sich in Wirklichkeit gar nicht so zugetragen – es wird einfach mit jedem Mal des Erzählens ein bisschen schlimmer. Die 20 Stunden Wehen waren oft gar nicht so schlimm, weil die ersten Wehen kaum spürbar sind. Also: Bange machen gilt nicht!
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