Die 39. Schwangerschaftswoche ist abermals geprägt vom Warten. Warten darauf, dass es bald losgeht. Vielleicht auch warten auf die nächste Lieferung mit der bestellten Babykleidung, falls noch etwas fehlen sollte. Nicht wenige Schwangere nehmen sich noch einmal etwas vor und hoffen, dass auch das Baby noch wartet: bis zum vorerst letzten Kinobesuch, dem Essengehen mit dem Partner oder dem Treffen mit der besten Freundin – so ganz ohne Babygeschrei.
Babys Entwicklung in der 39. Schwangerschaftswoche (SSW)
Die Entwicklung des Babys ist nun weitestgehend abgeschlossen, dennoch zeigen sich auch in der 39. Schwangerschaftswoche einige Neuerungen. So sind nun Furchen im Zahnfleisch zu erkennen, die durchaus sehr kräftig ausfallen können. Darunter liegen die Zahnanlagen im Kiefer. Nur eine äußerst geringe Anzahl von Kindern kommt mit einem oder zwei kleinen Zähnchen auf die Welt. Meist zeigen sich diese erst im Alter von ungefähr sechs Monate. Doch es ist auch durchaus möglich, dass Kinder schon mit drei Monaten die unteren Schneidezähne bekommen und mit einem halben Jahr bereits mit vier Zähnen lächeln – nicht selten zum Leidwesen der stillenden Mütter, denn so ein kleiner Zahn kann heftig beißen.
Inzwischen wiegt das Kleine rund 3.250 Gramm und misst etwa 50 cm. Damit hat es die übliche Durchschnittsgröße ebenso erreicht wie das Durchschnittsgewicht.
Die Lanugo-Behaarung ist fast vollständig verschwunden. Einige wenige Kinder kommen mit einem leichten Flaum an den Ohren oder auf dem Rücken zur Welt, der dann aber rasch ausfällt.
So geht’s der Mama in der 39. Schwangerschaftswoche (SSW)
Für Mamas und Papas interessant: Die wenigsten Kinder kommen genau an dem errechneten Geburtstermin zur Welt. Einige haben es ein wenig eiliger, andere bummeln. Der Zeitraum von drei Wochen vor und zwei Wochen nach dem errechneten Termin wird als normaler Geburtszeitraum angesehen. Natürlich können für die werdenden Eltern fünf Wochen sehr lang werden.
Sollte die Fruchtblase platzen, sollten Sie sich umgehend ins Krankenhaus begeben oder ins Geburtshaus fahren (lassen). Ein Kind kann durchaus „im Trockenen“ liegen, dies sollte aber maximal 24 Stunden der Fall sein. Möglich ist, dass das Kleine mit dem Köpfchen den Muttermund so gut abdichtet, dass das sich wieder neu bildende Fruchtwasser ausreichend ist, damit eben kein wirklich trockener Zustand herrscht. Allerdings sehen sowohl Ärzte als auch Hebammen den Ratschlag, dass die werdende Mama nur liegend transportiert werden sollte, mit geteilter Meinung. Die einen sagen, durch das im Becken befindliche Köpfchen des Kindes reicht die Fruchtwassermenge aus, die anderen sagen, es ist besser, so wenig Fruchtwasser wie möglich zu verlieren, sofern noch keine Wehen vorhanden sind.
Übrigens: Ist das Fruchtwasser grünlich oder bräunlich verfärbt, wird die Geburt ohnehin in den nächsten Stunden eingeleitet. Dies ist immer ein Zeichen dafür, dass das Kind Stress hatte und eventuell etwas nicht in Ordnung ist. Bei normal farblosen Fruchtwasser wird über die Einleitung der Geburt je nach Befund entschieden.
Alles muss fertig sein!
Bis zur Ankunft des neuen Erdenbürgers wollen die meisten Mütter gern alles fertig haben. Das heißt, sie richten das Kinderzimmer ein, schieben das Babybettchen bestenfalls neben ihr eigenes Bett. Sie legen Windeln und Tücher sowie Cremes und andere Pflegeutensilien in die Wickelkommode, besorgen Kinderwagen, Babyschale, Tragetuch usw. Die Liste der Dinge, die angeschafft werden muss, nimmt scheinbar kein Ende. Bis zum großen Tag soll alles abgehakt sein. Dann wird die Wohnung noch einmal auf Vordermann gebracht, die Fenster werden geputzt, die letzte Wäsche erledigt, die Hemden gebügelt.
Dass sich die werdende Mama im Mutterschutz befindet, der eigentlich der Erholung dienen soll, wird gern vergessen. Wer noch ganz vieles fertig bekommen will, wird durch seine Hormone in Unruhe versetzt. Der Nestbautrieb ist völlig normal und nicht selten ein Zeichen für die bald anstehende Geburt. Doch in jedem Fall nachgeben sollten Sie diesem Trieb nicht! Sie brauchen Ihre Energie bald für die Geburt und die Zeit danach. Fragen Sie Ihren Partner oder Verwandte und Freunde, ob sie Ihnen behilflich sein können. Und – viele Dinge wurden so lange nicht erledigt, die haben auch noch Zeit. Sie brauchen nur für Gemütlichkeit sorgen – ob der Staub hinter den Schränken weg ist, interessiert Ihren Nachwuchs wirklich nicht!
Bildnachweis: © Fotolia – Sebastian Kaulitzki