Placenta praevia: Erkennbar in der Frühschwangerschaft?

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Normalerweise befindet sich die Plazenta seitlich oder am oberen Rand der Gebärmutter. Damit ist sie nicht im Weg, wenn die Geburt beginnt. Bei der Plazenta Praevia hingegen liegt sie genau dort, wo sie nicht liegen soll und verhindert eine natürliche Entbindung. Die Folge ist ein Kaiserschnitt.

Formen der Placenta praevia

Es gibt verschiedene Formen dieser Fehllage, wie die Praevia auch genannt wird. Insgesamt werden vier Formen unterschieden, wobei in zwei Fällen sogar die vaginale Geburt noch möglich ist.

1. Tiefer Sitz: Die Plazenta sitzt im unteren Bereich der Gebärmutter, der Muttermund ist nicht beeinträchtigt.
2. Marginalis: Hierbei berührt ein Teil des Mutterkuchens den Muttermund, dieser wird aber nicht verdeckt. Die normale Entbindung ist möglich.
3. Partialis: Der Muttermund ist teilweise verdeckt, die natürliche Entbindung ist nicht möglich.
4. Totalis: Die natürliche Entbindung ist aufgrund völliger Verdeckung des Muttermunds nicht möglich, der Kaiserschnitt muss angewendet werden.

Gibt es Symptome?

Häufig wird die Placenta Praevia eher zufällig bei den Vorsorgeuntersuchungen während der Schwangerschaft entdeckt. Ab ungefähr der 30. SSW können auch Blutungen auftreten, die in regelmäßigen Abständen oder auch dauerhaft vorkommen. Teilweise sind äußere Anzeichen aber auch gar nicht erkennbar. Wird die Fehllage festgestellt, erfolgt bereits die Planung der Geburt, denn es ist nicht möglich, auf natürliche Wehen zu warten. Diese könnten bereits zu lebensbedrohlichen Zuständen führen.
Zu Anfang der Schwangerschaft kann der Arzt durchaus feststellen, dass der Mutterkuchen nicht dort sitzt, wo er eigentlich sein soll – doch das Problem erledigt sich meist noch von selbst. Wenn das Kind wächst, wandert auch der Mutterkuchen mit und findet sich in einer akzeptablen Lage ein.
Zur Beruhigung gut zu wissen: Das Baby entwickelt sich trotz der Fehllage normal, denn die Versorgung über den Mutterkuchen ist nicht gestört.

Ursachen der Plazentafehllage

Es gibt bestimmte Faktoren, die die Bildung der Fehllage begünstigen – zutreffen müssen sie aber nicht in jedem Fall. So wird eine falsche Plazentalage oft bei Viel- und Mehrgebärenden festgestellt sowie bei bereits in einer früheren Schwangerschaft aufgetretenen Fehllage. Fehlgeburten und Kaiserschnitte führen überdurchschnittlich häufig zur falschen Lage, auch Ausschabungen müssen hier mit genannt werden. Frauen über 35 Jahre und Raucherinnen scheinen ebenfalls ein höheres Risiko mitzubringen. Musste eine operative Plazentaablösung vorgenommen werden, so erhöht dies ebenfalls das Risiko. Allerdings muss eine einmal aufgetretene Fehllage nicht zwangsläufig dazu führen, dass eine solche erneut vorkommt.

Behandlung der Fehllage

Die Behandlung ist von der SSW abhängig, in der sich die werdende Mutter gerade befindet. Ohne Blutung im letzten Schwangerschaftsdrittel wird der Arzt nur zur Ruhe raten. Stress sollte vermieden werden, was aber ohnehin zum Wohle von Mutter und Kind ist.
Bei Blutungen sollte sofort das Krankenhaus aufgesucht werden. Meist wird hier Bettruhe verordnet, die die Blutung stoppen soll. Ist das nicht möglich, erfolgt ein Kaiserschnitt. Ist das Baby noch sehr klein, wartet der Arzt meist noch die Lungenreife ab bzw. muss nach der operativen Entbindung eine entsprechende Prophylaxe vornehmen. Bei umfassenden Problemen, zunehmender Blutungsstärke oder anderen negativen Anzeichen werden Chancen und Risiken für das Baby gegeneinander abgewogen und die Ärzte werden entsprechend für oder gegen die Sectio entscheiden.


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